Erlangen:Nachgebautes Römerboot geht auf Jungfernfahrt

Erlangen (dpa/lby) - Nach gut einem Jahr Bauzeit geht ein nachgebautes römisches Militärschiff am heutigen Samstag (10.30 Uhr) in Erlangen auf Jungfernfahrt. Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg um den Althistoriker Boris Dreyer erhoffen sich von dem fast komplett aus Holz bestehenden Boot neue Erkenntnisse über den antiken Schiffsbau und die Einsatzmöglichkeiten innerhalb der römischen Flotte. Die Jungfernfahrt nach der Taufe führt zunächst nach Fürth und am Sonntag weiter nach Nürnberg.

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Erlangen (dpa/lby) - Nach gut einem Jahr Bauzeit geht ein nachgebautes römisches Militärschiff am heutigen Samstag (10.30 Uhr) in Erlangen auf Jungfernfahrt. Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg um den Althistoriker Boris Dreyer erhoffen sich von dem fast komplett aus Holz bestehenden Boot neue Erkenntnisse über den antiken Schiffsbau und die Einsatzmöglichkeiten innerhalb der römischen Flotte. Die Jungfernfahrt nach der Taufe führt zunächst nach Fürth und am Sonntag weiter nach Nürnberg.

Zahlreiche Studenten, Schüler und freiwillige Helfer haben an dem Boot mitgebaut. Sie wurden von zwei erfahrenen Bootsbauern unterstützt und arbeiteten nach antiken Vorgaben. Die historische Vorlage für das Schiff stammt aus Oberstimm, einem Ortsteil von Manching bei Ingolstadt. Im Jahr 1986 hatten dort Archäologen nahe einem römischen Kastell zwei gut erhaltene Militärschiffe aus der Zeit um 100 nach Christus entdeckt. Nur Bug und Heck fehlten.

Die Forscher wollen unter anderem herausfinden, mit welcher Technik die etwa 20 Römer auf dem Schiff ruderten, wie viel Kraft sie einsetzen mussten und welche Geschwindigkeit das Boot erreichen und welche Strecken es zurücklegen konnte. „Wir wollen dafür auf der Donau möglichst bis zum Schwarzen Meer fahren“, sagte Dreyer. Das sei aber eine Kostenfrage. Die Wissenschaftler wollen auch unterschiedliche Segelarten testen und die Originalbemalung rekonstruieren.

Forscher der Universität Regensburg hatten 2004 den ersten Nachbau eines antiken Flusskriegsschiffs zu Wasser gelassen. Auch die Universität Trier war an einem ähnlichen Schiffsbau beteiligt. Dieser Schiffs-Typus wurde von den Römern allerdings rund zwei Jahrhunderte später eingesetzt als das in Bayern entdeckte Vorbild.

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