Moskau (dpa) - Bei der größten Militärparade der russischen Geschichte war es deutlich zu sehen am Revers der Staatsgäste und auch an Panzern und Kampfjets: das orange-schwarze Georgsband.
Für viele Russen ist es eins der wichtigsten Symbole des Triumphs über Hitler-Deutschland. Millionen Menschen im Riesenreich und anderen Ex-Sowjetrepubliken tragen auch schon Wochen vor dem 9. Mai das Stück Stoff voller Stolz. Der helle orange Streifen symbolisiert Feuer, der dunkle den Rauch, als Bildnis für das Geschehen auf dem Schlachtfeld.
Die Geschichte des markanten Bands reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Damals war es Teil des Ordens des Heiligen Georg, der höchsten militärischen Auszeichnung für Tapferkeit im Zarenreich. Als die Sowjetunion 1943 einen Ruhmesorden einführte, wählte Diktator Josef Stalin das Georgsband.
Der damalige Kremlchef Boris Jelzin machte die Auszeichnung 1998 zur offiziellen Ehrung im „neuen Russland“. In der Ostukraine tragen viele moskautreue Separatisten das Georgsband als Zeichen ihrer Verbundenheit mit Russland. Auch deswegen hat nun die prowestliche Führung in Kiew die Klatschmohnblüte als ihr neues Symbol eingeführt.