Bedrohte Arten:Milizen machen grausame Jagd auf Menschenaffen

Die Zahl der Flachlandgorillas im östlichen Kongo ist um fast 80 Prozent gesunken. Schuld ist der Mensch.

Von Hanno Charisius

Im östlichen Kongo ist die Zahl der Flachlandgorillas in den vergangenen Jahrzehnten auf weniger als ein Viertel gesunken, die Schimpansenpopulation um bis zu 45 Prozent geschrumpft. Ein Grund dafür ist, dass die Menschenaffen in den vom Bürgerkrieg betroffenen Gebieten von Milizen und Minenarbeitern gejagt werden, um ihr Fleisch auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen oder um sich selbst davon zu ernähren.

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Eine internationale Gruppe Artenschützer hat jetzt versucht, die Zahl der Menschenaffen in der Region so genau wie möglich zu bestimmen. Die Wissenschaftler schätzen, dass nur noch knapp 38 000 Schimpansen dort leben und etwa 3800 Östliche Flachlandgorillas, die nach dem österreichischen Jäger und Zoologen Rudolf Grauer auch den Zweitnamen Grauergorilla tragen.

Die dramatisch schrumpfende Gorillapopulation müsse auf die Liste der bedrohten Arten gesetzt werden, fordern die Biologen in einem Bericht, den unter anderem die Wildlife Conservation Society in Auftrag gegeben hatte.

1998 sollen noch 17 000 Grauergorillas im östlichen Kongo gelebt haben. Um die Art zu retten, müssten Schutzzonen eingerichtet werden, argumentieren die Forscher.

© SZ vom 27.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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