Zentralbanken:US-Notenbank hält Leitzins auf Rekordtief

Lesezeit: 1 min

Die US-Notenbank in Washington DC. (Foto: Jim lo Scalzo)

Washington (dpa) - Die US-Notenbank spielt bei der Normalisierung ihrer Geldpolitik weiter auf Zeit. Der Leitzins bleibe vorerst unverändert auf dem Rekordtief zwischen null und 0,25 Prozent, teilte die Federal Reserve (Fed) in Washington mit.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Washington (dpa) - Die US-Notenbank spielt bei der Normalisierung ihrer Geldpolitik weiter auf Zeit. Der Leitzins bleibe vorerst unverändert auf dem Rekordtief zwischen null und 0,25 Prozent, teilte die Federal Reserve (Fed) in Washington mit.

Auf diesem historisch niedrigen Niveau verharrt der Zins, zu dem Banken Zentralbankgeld leihen können, bereits seit dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise Ende 2008. Die US-Wirtschaft wachse zwar moderat, heißt es im Statement der Fed. Doch die Währungshüter hoben Unsicherheit an den internationalen Finanzmärkten hervor - globale Entwicklungen könnten die Konjunktur dämpfen.

Ökonomen waren in ihren Erwartungen uneins - nur eine knappe Mehrheit hatte mit einer unveränderten Geldpolitik gerechnet. Die US-Konjunktur hat deutlich an Fahrt gewonnen, so dass die Stützung der Wirtschaft durch billiges Geld zunehmend umstritten ist.

Die Fed will ihre Zinsen erst erhöhen, wenn der Aufschwung in den USA wirklich stabil genug ist. Am Arbeitsmarkt herrscht aber nach Definition vieler Volkswirte bereits Vollbeschäftigung, deshalb zieht ein Hauptargument für die extrem niedrigen Zinsen kaum noch.

In ihrem Statement räumte die Fed auch ein, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter verbessesrt habe. Die Finanzmärkte warten nun gespannt auf neue Hinweise auf einen Zeitpunkt für die Zinswende. Fed-Chefin Janet Yellen wollte sich bei einer Pressekonferenz äußern.

Die US-Geldpolitik ist für die gesamte Weltwirtschaft von hoher Bedeutung. Sind die Zinsen in den USA höher als im Ausland, so zieht das internationales Finanzkapital an und lässt damit den Kurs des US-Dollar steigen.

Davor zittern vor allem Schwellenländer, in die in den Jahren der Nullzinsen viel Anlegergeld geflossen war. Zudem haben sich viele Unternehmen in aufstrebenden Volkswirtschaften stark in Dollar verschuldet. Sie würden deshalb unter einer weiteren Aufwertung der US-Währung leiden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: