Schwerin:Wirtschaft bittet um „Augenmaß“ bei 3G: Stichproben

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Das Logo der Industrie und Handelskammer. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Die am vergangenen Donnerstag vom Bundestag beschlossene und bereits von diesem Mittwoch an geltende 3G-Regel am Arbeitsplatz wird nach Einschätzung der...

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Schwerin (dpa/mv) - Die am vergangenen Donnerstag vom Bundestag beschlossene und bereits von diesem Mittwoch an geltende 3G-Regel am Arbeitsplatz wird nach Einschätzung der Wirtschaft nicht überall vom ersten Tag an reibungslos funktionieren. Die Umsetzung des neuen Bundesinfektionsschutzgesetzes führe zu einer großen Verunsicherung bei den Unternehmen, erklärte der geschäftsführende Präsident der Industrie- und Handelskammern (IHK) in Mecklenburg-Vorpommern, Matthias Belke, am Dienstag. „Daher appellieren die IHKs in MV an die Behörden, bei den Kontrollen Augenmaß zu wahren und die sehr unterschiedlichen betrieblichen Situationen zu berücksichtigen.“

Die Prozesse müssten im laufenden Betrieb angepasst, Schichten und Aufträge umgeplant werden. „Zudem darf nicht vergessen werden, dass die Nachfrage nach Tests aktuell sehr hoch ist, was zur Verknappung der freiverkäuflichen Tests führt.“ Wichtig sei, das öffentliche Testangebot so schnell wie möglich wieder hochzufahren.

Landesweit gibt es aktuell laut einer Karte es Gesundheitsministeriums im Internet rund 300 Testmöglichkeiten. Das Netz weist dabei erhebliche Löcher auf: So gab es in der 12.000 Einwohner zählenden Stadt Ludwigslust bis Dienstag keine Möglichkeit zum Bürgertest. An diesem Mittwoch will das DRK sein Testzentrum wieder eröffnen - zunächst für zwei Stunden am Tag.

Die Gesundheitsämter dürften mit der neuen Gesetzeslage, über deren Einhaltung sie zu wachen haben, überfordert sein. Es seien maximal Stichprobenkontrollen möglich, sagte ein Sprecher des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Die Personaldecke ist sehr dünn. Der Landkreis, in dem die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner zu Wochenbeginn bei 291,3 lag, habe per Amtshilfe-Ersuchen von der Bundeswehr zusätzliche Kräfte für die Kontaktnachverfolgung im Gesundheitsamt erbeten, berichtete der Sprecher. Seit Montag seien zehn Soldaten im Einsatz.

Auch im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte verstärkt die Bundeswehr mit zwölf Kräften die Teams im Abstrichzentrum und bei der Ermittlung und Nachverfolgung, wie eine Kreissprecherin mitteilte.

© dpa-infocom, dpa:211123-99-112857/4

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