Wirtschaft kompakt:Lufthansa: Übernahme von Brussels genehmigt

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Lufthansa darf eine belgische Fluglinie kaufen, Vattenfall spricht sich gegen Wüstenstrom aus und Porsche bessert seinen Kreditantrag nach.

Die Lufthansa kann die größte belgische Fluggesellschaft Brussels Airlines übernehmen. Die EU-Kommission billigte den geplanten Kauf unter Auflagen. Die Lufthansa muss sich im Gegenzug verpflichten, Start- und Landerechte unter anderem auf den Flughäfen Hamburg, München und Frankfurt am Main an Wettbewerber abzugeben. Damit soll eine Monopolstellung der Kranich-Airline auf Flügen nach Brüssel verhindert werden.

"Keine erhebliche Behinderung des Wettbewerbs": Die EU-Kommission hat die geplante Übernahme von Brussels Airlines durch Lufthansa genehmigt. (Foto: Foto: AP)

Die EU-Kommission hatte im Januar Wettbewerbsbedenken gegen die Übernahme geltend gemacht und eine vertiefte Prüfung eingeleitet. Insbesondere fürchtete die Behörde Wettbewerbsnachteile für Konkurrenten.

Nachdem die Lufthansa nun die Abgabe von sogenannten Slots zusagte, kam die Behörde zu der Einschätzung, dass die geplante Übernahme "keine erhebliche Behinderung" des Wettbewerbs darstelle.

Die Lufthansa will in einem ersten Schritt für 65 Millionen Euro 45 Prozent der SN Airholding übernehmen, der Muttergesellschaft von Brussels Airlines. Langfristig behält sich die Kranich-Airline die volle Übernahme vor.

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Vattenfall kritisiert Projekt Desertec

Vattenfall hält das Projekt einer Stromversorgung in Deutschland mit Sonnenenergie aus der Sahara für nicht umsetzbar. Mit Blick auf die veranschlagten Kosten von 400 Milliarden Euro für die Initiative namens Desertec sagte der Chef des Energiekonzerns, Lars Josefsson, der Financial Times Deutschland: "Das ist verdammt viel Geld."

Zudem wären die Transportkosten sehr hoch. "Ich halte das nicht für realistisch." Josefsson verwies zudem auf das Risiko terroristischer Anschläge. "Europa muss seinen Strom in Europa erzeugen", sagte er zu dem Projekt, das unter anderem von den beiden Vattenfall-Rivalen Eon und RWE unterstützt wird.

Die Münchner Rück will zusammen mit Siemens, Eon, RWE und der Deutschen Bank im Juli ein Konsortium gründen, das die politischen und finanziellen Probleme klärt und einen Fahrplan zur Verwirklichung des Großprojekts ausarbeitet.

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Porsche bessert Kreditantrag nach

Der hoch verschuldete Sportwagenhersteller Porsche will durch einen verbesserten Antrag doch noch einen milliardenschweren Kredit der Staatsbank KfW erhalten.

Ein Porsche-Sprecher sagte dazu: "Die KfW will, dass wir das nachbessern. Das werden wir schnell tun." Der Süddeutschen Zeitung zufolge hatte die bankenmäßige Prüfung des Antrags ergeben, dass die Voraussetzungen für die Vergabe eines Darlehens nicht erfüllt seien.Endgültig über das Gesuch für den 1,75-Milliarden-Euro-Kredit entscheiden muss der Lenkungsausschuss der Bundesregierung. Die Entscheidung wird für Anfang Juli erwartet.

Porsche hält knapp 51 Prozent am Volkswagen-Konzern. Bei der Übernahme von Europas größten Autohersteller hatte der Stuttgarter Sportwagenbauer neun Milliarden Euro an Schulden angehäuft. Deshalb ist der Konzern weiter auf der Suche nach frischen Geld.

Ein Daimler-Sprecher wies einen Bericht des Manager Magazins zurück, wonach es Gespräche über einen Einstieg bei Porsche gebe. Das seien pure Spekulationen. In einer Branche, in der man sich treffe, rede jeder mit jedem. Ein Porsche-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu dem Thema ab.

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