Mobilität:VW steigt ins Fahrrad-Leasing ein

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"Wir kommen gut voran. Und das schneller als geplant", findet zumindest VW-Chef Oliver Blume mit Blick auf den Umschwung zu Elektroautos. (Foto: Christof Stache/AFP)

Taten statt Worte? Der Autohersteller macht es bei der IAA in München andersherum. Konzernchef Blume verspricht "erschwingliche" E-Autos - aber erst ab 2025.

Der Autobauer Volkswagen will in das Geschäft mit Leasingfahrrädern einsteigen. Die Finanztochter Volkswagen Financial Services plane eine Beteiligung am niederländischen Anbieter Bike Mobility Services (BMS), mit dessen Mutterkonzern Pon die Wolfsburger bereits beim Autovermieter Europcar zusammenarbeiten, kündigte VW am Montag anlässlich der Mobilitätsmesse IAA in München an.

BMS ist beim Fahrradleasing mit Marken wie Business Bike, Lease A Bike und B2Bike vertreten. "Wir treiben die Transformation systematisch voran und erschließen konsequent weitere attraktive Ertragsquellen im Bereich nachhaltiger Mobilität", sagte Konzernchef Oliver Blume. Von der Beteiligung an BMS verspricht sich der Konzern ein neues, einträgliches Geschäftsfeld in Europa und den USA. Ziel sei es, in Europa die Nummer zwei unter den Fahrradfinanzierern zu werden.

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Preiswertere E-Autos sollen ab 2025 verfügbar sein

Echte massentaugliche Neuheiten hat der Autobauer nicht mit auf die IAA gebracht, im Gegensatz zu den deutschen Konkurrenten BMW und Mercedes - und vor allem im Gegensatz zur Konkurrenz aus China. Dafür hat Blume Ankündigungen parat. Der Konzernchef verspricht in München "erschwingliche" E-Autos ab 2025. Erschwinglich, das heißt für Blume: zu Einstiegspreisen unter 25 000 Euro. Ab 2025 biete die weiterentwickelte Plattform MEB+ zudem zehn Prozent mehr Reichweite und Effizienz. Modelle von Volkswagen, Skoda und Cupra sollen dann in weniger als 20 Minuten ihre Batterien aufladen können, wie VW ankündigte. "Wir kommen gut voran. Und das schneller als geplant", findet Blume mit Blick auf den Umschwung zu Elektroautos und Mobilitätsdienstleistungen. Wesentliche Voraussetzung zur "Demokratisierung der E-Mobilität" seien sinkende Kosten für Batterien. Ein entscheidender Hebel dazu sei die Einheitszelle der VW-Tochter PowerCo sowie Innovationen wie eine kostengünstige Zellchemie ohne Kobalt und Nickel. "Damit wird E-Mobilität für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich und noch nachhaltiger", versprach VW.

Der Umstieg auf Elektrofahrzeuge in Deutschland hat sich zuletzt etwas verlangsamt, da es bisher kaum Autos mit Elektromotor gibt, die sich eine breite Masse von Kunden leisten kann. Die Kosten will der Wolfsburger Konzern neben höheren Stückzahlen auch durch Partnerschaften mit anderen Autobauern drücken. Neben Ford wolle auch der indische Hersteller Mahindra E-Antrieb und Einheitszelle der elektrischen Volumenplattform MEB nutzen. Gespräche dazu seien weit fortgeschritten. Bis E-Autos genauso profitabel sind wie vergleichbare Verbrennermodelle, dauert es aber noch. Mittelfristig werde das für die meisten E-Modelle erreicht mit der neuen Plattform SSP, auf der mehr als 40 Millionen Fahrzeuge über alle Marken und Segmente hinweg gebaut werden sollen.

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