Wiesbaden:Verbraucherschutz: Flüchtlinge nehmen Beratung an

Wiesbaden (dpa/lhe) - Betrugsmails, unnötige Versicherungen, faule Handyverträge: Um speziell Flüchtlinge vor Abzocke zu schützen, gibt es seit einem Jahr eine Beratung der hessischen Verbraucherschützer. Etwa 3500 Männer und Frauen habe diese inzwischen genutzt. Die Nachfrage nach Hilfestellung sei deutlich höher als erwartet, erklärte Verbraucherschutzministerin Priska Hinz (Grüne) am Montag in Wiesbaden.

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Betrugsmails, unnötige Versicherungen, faule Handyverträge: Um speziell Flüchtlinge vor Abzocke zu schützen, gibt es seit einem Jahr eine Beratung der hessischen Verbraucherschützer. Etwa 3500 Männer und Frauen habe diese inzwischen genutzt. Die Nachfrage nach Hilfestellung sei deutlich höher als erwartet, erklärte Verbraucherschutzministerin Priska Hinz (Grüne) am Montag in Wiesbaden.

Das Ministerium hatte das Projekt im September 2016 gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Hessen und dem Berufsverband der Haushaltsführenden (DHB - Netzwerk Haushalt) gestartet. Inzwischen gab es etwa 250 Veranstaltungen. Sogenannte „Verbraucherlotsen“ geben den Flüchtlingen in zwölf Sprachen Tipps; darunter Arabisch, Persisch, Urdu und mehrere in Eritrea und Äthiopien gesprochene Dialekte.

Es geht nicht nur um Betrugsversuche, sondern es sollen auch Grundlagen für das Haushalten in der eigenen Wohnung gelegt werden. An einigen Orten könne ein sogenannter „Haushalts- oder Wohnungsführerschein“ erworben werden, erklärte die hessische DHB-Landesvorsitzende Anne Mitschulat. Dieses Zertifikat überzeuge womöglich bei der Wohnungssuche skeptische Vermieter.

Auch etwa 500 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen sowie Ehrenamtliche seien beraten worden, sagte eine Mitarbeiterin der Verbraucherzentrale Hessen. Diese sollen als „Multiplikatoren“ das Wissen zu Fallstricken bei Verträgen, Versicherungen und Überweisungen an noch mehr Flüchtlinge weiterreichen. Die Landesregierung fördert das auf drei Jahre angelegte Projekt mit 400 000 Euro.

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