Umfrage:Viele Deutsche bewerten ihre wirtschaftliche Zukunft positiv

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Gute Stimmung auf dem Arbeitsmarkt: Besonders der Maschinenbau läuft in Deutschland (Foto: dpa)
  • Die Mehrheit der Befragten einer Umfrage schätzt die Arbeitsmarktsituation in der Bundesrepublik in den kommenden zwölf Monaten als gut oder sehr gut ein.
  • Die Hälfte der Befragten rechnet damit, dass sich ihre persönliche finanzielle Situation gut oder sogar sehr gut entwickelt.
  • Im europäischen Vergleich blicken die Dänen am optimistischsten in die Zukunft.

Die Deutschen blicken optimistischer in die Zukunft als die meisten anderen Europäer. Das geht aus einer Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen hervor. In keinem anderen EU-Land wird demnach von den Verbrauchern die Lage auf dem Arbeitsmarkt so gut bewertet wie in der Bundesrepublik. Auch die Einschätzung zur Entwicklung der persönlichen finanziellen Situation in den nächsten zwölf Monaten und das Konsumklima seien überdurchschnittlich.

"Seit 2011 ist das Verbrauchervertrauen deutlich gestiegen - auch dank der Stabilität der deutschen Wirtschaft in Krisenzeiten", sagte Nielsen-Deutschland-Chef Ingo Schier. Die Mehrheit der Befragten (59 Prozent) schätzt demnach die Arbeitsmarktsituation in der Bundesrepublik in den nächsten zwölf Monaten als gut oder sehr gut ein. Das sind neun Prozentpunkte mehr als 2011. Eine derart positive Einschätzung herrscht in keinem anderen europäischen Land. Immerhin 51 Prozent der Befragten rechnen damit, dass sich ihre persönliche finanzielle Situation in den nächsten zwölf Monaten gut oder sogar sehr gut entwickelt.

Sparmaßnahme: "Häufiger selbst kochen anstatt Essen zu bestellen"

Die gute Stimmung spiegelt sich im Konsumverhalten. Während in anderen europäischen Ländern Geld, das nicht zum Lebensunterhalt benötigt wird, überwiegend sparen, geben die Bundesbürger ihr Geld angesichts niedriger Zinsen lieber aus - vor allem für neue Kleidung und Urlaub.

Allerdings sei die Kauflaune seit Jahresbeginn auch in Deutschland etwas gesunken, berichtet Nielsen. Wird das Geld doch einmal knapp, sparen viele in Deutschland (63 Prozent der Befragten) der Umfrage zufolge zunächst einmal, indem sie beim Lebensmitteleinkauf zu günstigeren Marken wechseln. Weitere beliebte Sparmethoden sind "häufiger selbst kochen anstatt Essen zu bestellen" und "weniger für Kleidung ausgeben".

Arbeitslose in Deutschland seit Januar 2014

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Im europäischen Durchschnitt zeigen sich andere Prioritäten: Die meisten Befragten sparen erst einmal, indem sie weniger für neue Kleidung ausgeben oder ihre Freizeitaktivitäten außer Haus einschränken. Nur 49 Prozent der europaweit Befragten greifen zu günstigeren Lebensmitteln. Das Marktforschungsunternehmen hat etwa 17 000 Personen in mehreren Staaten befragt, davon 500 in Deutschland. Die Ergebnisse sind nach Angaben von Nielsen repräsentativ für die Internetnutzer der beteiligten Länder, was etwa 70 bis 85 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht.

Ganz ungetrübt ist die Stimmung in Deutschland aber dennoch nicht. Am meisten Sorgen machen den Befragten in Deutschland der internationale Terrorismus, Gesundheitsprobleme und Immigration. Auch europaweit liegt das Thema Terrorismus auf Rang eins, gefolgt allerdings von den Themen Jobsicherheit und Wirtschaft. Am optimistischsten blicken die Dänen in die Zukunft. Deutschland rangiert zusammen mit Irland auf Rang drei. Den zweiten Platz belegen bei der im Mai - also vor der Brexit-Abstimmung und dem Türkei-Putsch - durchgeführten Befragung Großbritannien, Tschechien und die Türkei.

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