Reisekonzern:Tui kehrt an Frankfurter Börse zurück

Lesezeit: 1 min

Der Reisekonzern hat positive Quartalszahlen für das Winterquartal aufgelegt. (Foto: DADO RUVIC/REUTERS)

Die Tui-Aktionäre haben entschieden, dass die Aktie nach rund zehn Jahren von der Londoner Börse genommen wird. Damit ist der Weg frei für eine Rückkehr nach Frankfurt und in den M-Dax.

Von Sonja Salzburger, München

Der Reisekonzern Tui wird sich von der Londoner Börse zurückziehen. Das haben die Aktionäre bei der Hauptversammlung an diesem Dienstag mit einer Mehrheit von mehr als 98 Prozent des anwesenden Kapitals entschieden. Künftig wird sich das Unternehmen auf den Börsenplatz Frankfurt fokussieren. Entsprechende Pläne hatten Tui-Chef Sebastian Ebel und Finanzvorstand Mathias Kiep schon im Dezember angekündigt. Es gehe darum, Komplexität zu reduzieren und Kosten zu senken. Für den Börsenstandort Frankfurt ist das eine gute Nachricht. Noch vor rund einem Jahr hatten die Aktionäre des Industriegaskonzerns Linde entschieden, dass sich das damals wertvollste Börsenunternehmen von der Frankfurter Börse zurückzieht und nur noch an der Börse in New York gehandelt werden soll.

Tui wiederum hatte sich vor zehn Jahren mit der britischen Veranstaltertochter Tui Travel zusammengeschlossen, den M-Dax verlassen und die Hauptnotierung seiner Aktie an den Londoner Finanzplatz verlegt. In den darauffolgenden Jahren seien die meisten Tui-Aktien dann dort gehandelt worden, heißt es beim Reisekonzern. Doch vor allem in den vergangenen vier Jahren habe sich das geändert. Mittlerweile würden mehr als Dreiviertel der Aktienkäufe in Deutschland stattfinden. Er gehe davon aus, dass die Tui-Aktie im Juni wieder in den M-Dax, den deutschen Index für mittelgroße Unternehmen, aufgenommen werde, sagte Ebel bei der Präsentation der Quartalszahlen am Dienstagmorgen.

Positive Quartalszahlen für Oktober bis Dezember

Die Zahlen für das Winterquartal sind äußerst positiv ausgefallen. Zum ersten Mal seit zehn Jahren hat der weltweit größte Reisekonzern von Oktober bis Dezember einen kleinen Gewinn erwirtschaftet. Normalerweise machen Reisekonzerne im Winter Verluste, die Gewinne werden vor allem im Sommer eingefahren, wenn die meisten Menschen in den Urlaub fahren.

Nach Tui-Angaben reisten im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2023/2024 (Oktober bis Dezember 2023) 3,5 Millionen Gäste mit der Tui, sie sorgten dafür, dass der Umsatz des Konzerns um 15 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal angestiegen ist. Deutlich gestiegene Preise für Urlaubsreisen stärkten das Ergebnis. Urlaub habe trotz der Inflation weiter oberste Priorität für die Verbraucher, sagte Finanzchef Mathias Kiep. Beim Reisekonzern erwarten sie deshalb einen starken Sommer, derzeit würden die Sommerbuchungen genau wie die Winterbuchungen im Vergleich zum Vorjahr acht Prozent im Plus liegen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

EZB
:"Die Banken müssen sich auf ihr Sterben vorbereiten"

Europas Bankenaufsicht und seine Bankenabwicklungsbehörde warnen Kreditinstitute vor neuen Risiken durch Cyber-Attacken und geopolitischen Gefahren.

Von Markus Zydra

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: