Telekommunikation:Abmahnung droht: Apps für Gratis-Blockbuster sind gefährlich

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Berlin (dpa/tmn) - Sie wirken seriös, funktionieren oft überraschend gut, das böse Erwachen kommt dann aber in Form einer teuren Abmahnung. Daher sollte man von Apps für Gratis-Blockbuster besser die Finger lassen. Die Programme machen ihre Nutzer heimlich zu Komplizen.

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Berlin (dpa/tmn) - Sie wirken seriös, funktionieren oft überraschend gut, das böse Erwachen kommt dann aber in Form einer teuren Abmahnung. Daher sollte man von Apps für Gratis-Blockbuster besser die Finger lassen. Die Programme machen ihre Nutzer heimlich zu Komplizen.

Viele neue Film-Apps für den PC und Android-Geräte versprechen unkomplizierten und kostenlosen Filmgenuss. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um illegale Angebote, warnt Till Kreutzer vom Portal „iRights.info“. Grund dafür ist, dass die Apps mit der Torrent-Technologie arbeiten. Im Gegensatz zu Streaming-Seiten wie „kino.to“ handelt es sich dabei nicht bloß um eine rechtliche Grauzone.

„Bei Streaming bin ich als Nutzer nur Empfänger“, erklärt Kreutzer. „Da kann man darüber diskutieren, ob es überhaupt illegal ist.“ Bei Torrent-Apps fungiert der Nutzer aber automatisch immer auch als Sender. „Und mit diesem Senden stellt man im Sinne des Urheberrechts Inhalte unerlaubt zur Verfügung“, sagt der Experte.

Dass es sich um eine illegale Torrent-App handelt, ist bei den Programmen oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Denn die Anbieter weisen in der Regel nicht darauf hin, ihre Webseiten und die Nutzeroberfläche der Programme wirken oft sehr professionell und seriös. Davon sollten sich Nutzer aber nicht blenden lassen: „Eine Abmahnung kann ich auch bekommen, wenn mir gar nicht klar ist, dass eine App mit Torrent-Technologie arbeitet“, warnt Kreutzer. „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.“

Dass es überhaupt eine Abmahnung gibt, ist bei Torrent-Apps deutlich wahrscheinlicher als beim Streaming. „Beim Streamen sieht nur der Anbieter meine IP-Adresse“, erklärt Kreutzer. „In einem Torrent-Netzwerk wird sie immer mit übertragen.“ Mit dieser IP-Adresse können Abmahner den Nutzer identifizieren.

Von Apps, in denen man kostenlos aktuelle Blockbuster und Serienfolgen ansehen kann, lässt man daher besser die Finger. Ist ein Angebot zu gut, um wahr zu sein, ist es vermutlich auch nicht legal. Ein weiteres Alarmzeichen für illegale Apps kann zum Beispiel sein, wenn es die Apps nur auf Drittanbieter-Seiten, aber nicht bei offiziellen Quellen wie Google Play gibt.

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