Rund 2,5 Millionen Galaxy Note 7 hat Samsung produziert. Nach dem Stopp von Produktion und Verkauf müssen die Geräte jetzt entsorgt werden. Eine Weiterverwendung ist offenbar zu unsicher, solange Samsung selbst noch nicht so recht weiß, warum einige seiner Highend-Smartphones in Flammen aufgegangen sind. Die Note 7 will Samsung offenbar "sicher entsorgen", wie Motherboard von einem Konzernsprecher erfahren hat. Das bedeutet, die wertvollen Inhaltsstoffe würden verlorengehen.
Denn das Smartphone-Recycling steckt noch in den Kinderschuhen. Etwa 75 Kilogramm Rohstoffe werden für ein durchschnittliches Smartphone verbraucht, schätzt das Institute of Electrical and Electronics Engineers. Im Note 7 dürften es deutlich mehr sein, schließlich ist das Gerät eines der größten und modernsten Smartphones auf dem Markt. Von den ungefähr 50 verschiedenen Elementen, die in dem Galaxy Note verbaut wurden, kann nur etwa ein Dutzend wiederverwendet werden. Der Rest ist unweigerlich verloren - dazu gehört Indium und Neodym, ein Metall der seltenen Erden, aber auch Cobalt, das unter teils unmenschlichen Bedingungen im Kongo abgebaut wird.
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Alte Handys sind wegen der seltenen Rohstoffe zu schade für den Müll. Das sehen auch die Hersteller so. Doch die Branche steckt in einem Dilemma.
Samsung selbst kann man da allerdings kaum einen Vorwurf machen, es sei denn für die fehlerhafte Entwicklung des Smartphones. Weil bisher kaum Stoffe aus einem Smartphone recycelt werden können, werden Smartphones derzeit erst nach vielen Jahren der Instandsetzung und des Weiterkaufs entsorgt. Diese künstliche Verlängerung der Lebenszeit ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch profitabler als der Versuch, die einzelnen Bestandteile zu recyceln. Samsung selbst ist in Sachen Nachhaltigkeit normalerweise eher eine der vorbildlicheren Firmen im Smartphone-Sektor.
Das ändert aber nichts daran, dass es jetzt zu einer riesigen Entsorgungsaktion kommen wird, die laut Heise online für rund 420 Tonnen Elektroschrott sorgt. Zudem wird neben der Entsorgung auch die notwendige Vorsicht bei dem Einsammeln der defekten Smartphones zur Belastungsprobe für Umwelt und Geldbeutel. Denn die Pakete, die Samsung-Kunden für die Rücksendung ihrer Galaxy Note 7 erhalten haben, enthalten neben Handschuhen auch drei verschiedene Päckchen und eine Schutzverpackung. Außerdem müssen die Geräte auf dem Landweg transportiert werden. Zuvor hatten Transportdienste die Lieferung verweigert.