Hamburg:Tchibo senkt Preise für Kaffeeprodukte: Rohkaffee günstiger

Hamburg (dpa) - Angesichts des Preisverfalls an den internationalen Kaffeebörsen senkt der Hamburger Kaffeekonzern Tchibo die Preise für einen Teil seines Sortiments. Drei Filterkaffees würden um bis zu 40 Cent je Pfund günstiger, teilte Tchibo am Freitag in Hamburg mit. Es handelt sich bereits um die zweite Preissenkung von Tchibo im laufenden Jahr.

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Hamburg (dpa) - Angesichts des Preisverfalls an den internationalen Kaffeebörsen senkt der Hamburger Kaffeekonzern Tchibo die Preise für einen Teil seines Sortiments. Drei Filterkaffees würden um bis zu 40 Cent je Pfund günstiger, teilte Tchibo am Freitag in Hamburg mit. Es handelt sich bereits um die zweite Preissenkung von Tchibo im laufenden Jahr.

Tchibo ist der einzige der großen Kaffeeröster in Deutschland, der seine Produkte über eigene Filialen und Depots unmittelbar an Endverbraucher verkauft und deshalb auch die Endpreise festlegen kann. Andere Kaffeeröster wie Melitta, Dallmayr oder Darboven liefern ihre Produkte an den Lebensmittel-Einzelhandel, der seinerseits die Endpreise festlegt. Taktgeber ist hier Aldi. Der Discounter betreibt eigene Röstereien.

Hintergrund für die niedrigen Verbraucherpreise ist der Verfall der Rohkaffeepreise an den internationalen Rohstoffbörsen. „Die Einkaufspreise des in Deutschland besonders beliebten brasilianischen Arabicas sind wegen der hohen Erntemengen deutlich gesunken“, sagte Tchibo-Sprecher Arnd Liedtke. Für seine Premiumsorten verwende Tchibo jedoch Spitzenqualitäten aus Ostafrika und Zentralamerika, die unverändert hoch notieren.

An den Börsen kostete ein Pfund (454 Gramm) Rohkaffee im September zeitweise weniger als einen US-Dollar. Damit liegen die aktuellen Kaffeepreise weit unter den Produktionskosten, teilte der Verein TransFair zum internationalen Tag des Kaffees am 1. Oktober mit. Die niedrigen Preise stellten für Millionen Kaffeebauernfamilien weltweit eine existenzielle Bedrohung dar. „Kaffee ist billiger als je zuvor, die Landwirte und die Umwelt zahlen den Preis“, sagte Dieter Overath von TransFair. „Den Kaffeebauern muss ein gewisses Einkommen garantiert werden, damit sie ihr Geschäft weiterführen können.“

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