Ingelheim am Rhein:Boehringer stellte Kooperation mit Tierversuchslabor ein

Angesichts der Vorwürfe der Tiermisshandlung gegen ein Versuchslabor bei Hamburg hat der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim die Zusammenarbeit schon vor einiger...

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Ingelheim (dpa/lrs) - Angesichts der Vorwürfe der Tiermisshandlung gegen ein Versuchslabor bei Hamburg hat der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim die Zusammenarbeit schon vor einiger Zeit vorerst beendet. Die Geschäftsbeziehungen seien direkt nach Bekanntwerden der Vorwürfe eingestellt worden, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Die Kooperation habe aber ohnehin nur einen vergleichsweise kleinen Umfang gehabt. Nun müsse die behördliche Prüfung abgewartet werden, Boehringer prüfe auch selbst.

Die Organisation Soko Tierschutz hatte einen Aktivisten als Mitarbeiter in das private Labor im nordniedersächsischen Kreis Harburg eingeschleust. Dieser filmte blutende Hunde und gefesselte Affen, was im Oktober eine breite öffentliche Debatte über den Sinn von Experimenten mit Tieren auslöste. Auch der Ruf nach mehr staatlichen Kontrollen wurde laut. Die Staatsanwaltschaft Stade ermittelt gegen den Betreiber des Labors. Der Landkreis Harburg kündigte Ende Oktober engmaschigere Kontrollen an, auch ein Betriebsverbot werde geprüft. Die Laborfirma hatte betont, „vollumfänglich“ mit den Behörden zu kooperieren. Die Firma führt nach eigenen Angaben Auftragsstudien bei der Arzneimittelzulassung durch.

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