General Motors (GM) übernimmt mit der Neubesetzung der Opel-Aufsichtsratsspitze wieder das Steuer bei dem Rüsselsheimer Autobauer. Das Gremium bestimmte den 48-jährigen GM-Finanzmanager Walter Borst am Dienstag zum neuen Aufsichtsratschef, wie Opel mitteilte.
Bislang stand vorübergehend Betriebratschef Klaus Franz als stellvertretender Aufsichtsratschef an der Spitze des Kontrollgremiums.
Gute Deutschkenntnisse
Borst spricht als Amerikaner mit europäischen Wurzeln fließend Deutsch. Er verbrachte fast seine gesamte Karriere seit den frühen achtziger Jahren bei GM und gehört mittlerweile zur obersten Führungsriege des Konzerns. Der 48 Jahre alte Finanzdirektor der Finanzsparte "Corporate Finance" bei GM war erst Anfang Dezember in das Kontrollgremium bei Opel berufen worden.
Das Europageschäft des einst weltgrößten Autobauers kennt Borst bereits aus seiner Zeit als Controller und Finanzanalyst bei GM-Europe und Opel. 2000 stieg er zum Opel-Finanzchef auf, bevor er drei Jahre später zurück in den USA den Posten als GM-Treasurer antrat.
Im Finanzzentrum des US-Konzerns ist er seitdem unter anderem für Investitionsplanung, Geschäftsentwicklung, Finanzanalysen und Risikomanagement verantwortlich. All das wird künftig auch bei der Sanierung von Opel gefragt sein, die er überwachen soll.
Als Vorsitzender des Aufsichtsrates ist er Nachfolger des früheren Chefs von GM Europe, Carl-Peter Forster, der Opel im Streit um einen möglichen Verkauf verlassen hatte.