Oligarch Usmanow:Polizei beschlagnahmt mehrere Luxusfahrzeuge am Tegernsee

Zollbeamte stellen bei einer Razzia in einer Villa am Tegernsee Vermögenswerte sicher. (Foto: Christoph Reichwein/dpa)

Bei einer Razzia in Rottach-Egern sollen Beamte den Fuhrpark des russischen Oligarchen Usmanow untersucht haben. Es geht um mögliche Verstöße gegen EU-Sanktionen.

Von Jörg Schmitt

Beamte von Zoll und Polizei haben am Donnerstagmorgen in einer Villa in Rottach-Egern am Tegernsee Vermögenswerte sichergestellt, die im Zusammenhang mit dem russischen Oligarchen Alischer Usmanow stehen sollen. Unter anderem sollen mehrere hochwertige Fahrzeuge der Luxusklasse abtransportiert worden sein - dem Milliardär mit usbekischen Wurzeln wird hierzulande seitens der Ermittler ein Fuhrpark mit insgesamt 13 Fahrzeugen, darunter zwei Maybach, zugerechnet.

Usmanow kennt den russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich und soll dessen Regime, das den völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine führt, materiell und finanziell unterstützt haben. So behauptet es zumindest die Europäische Union, die Usmanow deswegen mit Sanktionen belegt hat. Er selbst hingegen hat stets jede Nähe zu dem russischen Despoten bestritten.

Die Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung (ZfS) wirft dem Oligarchen einen Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz vor. Demnach hätte Usmanow nach seiner Sanktionierung 2022 die Fahrzeuge als Vermögenswerte angeben müssen.

Aus Usmanows Umfeld heißt es , der Fuhrpark gehöre einer eigenen Gesellschaft, an der sein Mandant offiziell nicht beteiligt ist. Er habe die Autos nur von dieser Gesellschaft gemietet. Die Ermittler rechnen diese Firma aber, wie auch die Firmen, auf die offiziell die beiden Tegernsee-Villen und die Yacht Dilbar laufen, dem Oligarchen selbst zu. In der Vergangenheit hatte Usmanow immer behauptet, seine Villen und seine Yacht gehörten ihm gar nicht, er habe sie nur "gemietet". Alle Assets seien im Besitz von Firmen, auf die er keinen Einfluss habe.

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