Günter Reichert kann nicht mehr viel erschüttern. Die graue Latzhose mit dem eingestickten Mercedes-Stern spannt leicht über seinem Bauch, ein dezenter Benzingeruch umweht ihn. Mit der rechten Hand knetet er seinen grauen Bart, wenn er von seinem Arbeitsleben erzählt. 42 Jahre Werkstatt, 42 Jahre Mercedes. "Ich habe schon so einiges mitgemacht", sagt der 59-Jährige, "wo soll ich da anfangen?" Und dann zählt er auf: Lohnverzicht hier, keine Prämie da, Schulungen in der Freizeit. "Immer wenn es dem Konzern nicht gut ging, haben wir unseren Beitrag geleistet." Damit das nicht falsch rüberkommt, Mechaniker Reichert liebt seinen Job und vor allem die Zugehörigkeit zum großen Mercedes-Konzern. Tradition, Qualität - dort arbeiten, wo das Auto erfunden wurde, "das gibt einem schon was", sagt er. Doch damit könnte es bald vorbei sein.
Autoindustrie:Hohe Gewinne, weniger Jobs: Bei Mercedes ist die Wut groß
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Die Geschäfte beim Autobauer aus Stuttgart laufen prächtig, und doch plant der Konzern, 8000 Mitarbeiter und seine Autohäuser loszuwerden. Besuch bei Menschen, die gerade sauer auf die Chefs in Stuttgart sind.
Von Tobias Bug und Christina Kunkel, München/Stuttgart
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