Stuttgart:#MeToo und Fall Wedel: SWR-Intendant für Opfer-Anlaufstelle

Stuttgart (dpa/lsw) - Als Konsequenz aus der #Metoo-Debatte drängt SWR-Intendant Peter Boudgoust auf eine Anlaufstelle für sexuelle Belästigung, Gewalt und Diskriminierung in der Branche. Zwar sei der Sender nur "in absoluten Einzelfällen" von Vorwürfen sexueller Übergriffe auf Frauen in männergeprägten Berufen wie Regie und Produktion betroffen - "aber wir nehmen das Thema sehr ernst", betonte Boudgoust am Freitag bei einer Sitzung des Rundfunkrats des Südwestrundfunks (SWR) in Stuttgart. Die ARD werde sich an einer firmenübergreifenden Anlaufstelle beteiligen.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Als Konsequenz aus der #Metoo-Debatte drängt SWR-Intendant Peter Boudgoust auf eine Anlaufstelle für sexuelle Belästigung, Gewalt und Diskriminierung in der Branche. Zwar sei der Sender nur „in absoluten Einzelfällen“ von Vorwürfen sexueller Übergriffe auf Frauen in männergeprägten Berufen wie Regie und Produktion betroffen - „aber wir nehmen das Thema sehr ernst“, betonte Boudgoust am Freitag bei einer Sitzung des Rundfunkrats des Südwestrundfunks (SWR) in Stuttgart. Die ARD werde sich an einer firmenübergreifenden Anlaufstelle beteiligen.

Vom sogenannten Fall Wedel um mögliche sexuelle Übergriffe des Regisseurs Dieter Wedel (75) sei der SWR nicht betroffen, versicherte Boudgoust. Nichtsdestotrotz müsse der Fall umfassend aufgearbeitet werden. Wie jegliche Form von Sexismus, auf die der SWR mit dem vollen Spektrum von Ermahnung bis Kündigung reagieren werde. „Ja, es gibt solche Fälle“, sagte Boudgoust.

Auch auf eine Beschwerde des CDU-Landtagsabgeordneten Bernhard Lasotta über einen mutmaßlich sexistischen Kameraschwenk bei einem Beitrag in „SWR aktuell Baden-Württemberg“ hat der Intendant nach Angaben der SWR-Pressestelle umgehend selbst geantwortet. Lasotta hatte einen Filmbeitrag als „Sexismus pur“ bezeichnet. Er verglich den Fall mit einem Tagesschau-Beitrag 2015, wo ausgiebig die Beine der FDP-Politikerin Katja Suding gezeigt worden waren, was zu einer bundesweiten Debatte führte. Nach Angaben eines SWR-Sprechers hat sich die verantwortliche Reporterin des Beitrags mit der betroffenen CDU-Frau ausgetauscht und die Sache aus der Welt geschafft.

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