Luftverkehr - Hahn-Flughafen:Berater und Notare bekommen elf Millionen für Hahn-Verkauf

Hahn (dpa) - Berater und Notare haben im Zusammenhang mit dem Verkauf des Hunsrück-Flughafens Hahn insgesamt mehr als elf Millionen Euro an Honoraren kassiert - und damit fast soviel, wie der Verkaufspreis des Airports mit 15,1 Millionen Euro betrug. Wie das rheinland-pfälzische Innenministerium in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der CDU-Landtagsopposition in Mainz mitteilte, bekam den Löwenanteil von gut sieben Millionen Euro Honorar die Beratungsgesellschaft KPMG.

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Hahn (dpa) - Berater und Notare haben im Zusammenhang mit dem Verkauf des Hunsrück-Flughafens Hahn insgesamt mehr als elf Millionen Euro an Honoraren kassiert - und damit fast soviel, wie der Verkaufspreis des Airports mit 15,1 Millionen Euro betrug. Wie das rheinland-pfälzische Innenministerium in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der CDU-Landtagsopposition in Mainz mitteilte, bekam den Löwenanteil von gut sieben Millionen Euro Honorar die Beratungsgesellschaft KPMG.

Von ihr trennte sich die Landesregierung nach dem ersten gescheiterten Verkauf an eine mutmaßlich kriminelle Firma 2016. 2017 erwarb der chinesische Mischkonzern HNA den rheinland-pfälzischen Hahn-Mehrheitsanteil von 82,5 Prozent. Die übrigen 17,5 Prozent hält noch das Land Hessen.

Das Mainzer Innenministerium betonte, ein Flughafenverkauf sei hoch komplex: "Neben der Klärung einer Vielzahl rechtlicher und betriebswirtschaftlicher Fragen sind insbesondere auch die differenzierten Rahmenbedingungen des Europäischen Beihilferechts zu beachten." Daher seien umfangreiche fachliche Beratungen nötig, "um Rechts- und Kostenrisiken so weitgehend wie möglich zu reduzieren".

Zum Kaufpreis von 15,1 Millionen Euro kommen noch Einnahmen von 3,75 Millionen Euro: So viel zahlte die ADC GmbH 2016 für ehemalige Militärgebäude und ein Schulungszentrum beim Flughafen. HNA hat für den Hahn einen deutlichen Ausbau des Frachtgeschäfts angekündigt. Die ebenfalls angestrebte, aber flugrechtlich schwierigere Aufnahme von China-Passagierflügen könnte sich dagegen noch etwas hinziehen.

HNA hatte sich in deutschen Medien zuletzt mit Vorwürfen von Intransparenz, zu raschem Wachstum und zu großer Staatsnähe in China konfrontiert gesehen. Das Mainzer Innenministerium wies das zurück und nannte HNA einen verlässlichen Partner mit viel Erfahrung.

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