Luftfahrt:Piloten der Lufthansa-Tochter Discover Airlines streiken erneut

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Bei Discover Airlines, dem Ferienflieger der Lufthansa-Gruppe, geht der Arbeitskampf weiter. (Foto: Michael Probst/AP)

Beim Ferienflieger gehen die Piloten in die nächste Streikrunde. Am Sonntag und Montag wollen sie die Arbeit niederlegen.

Im Lufthansa-Konzern steht der nächste Streik an. Passagiere der Ferienflug-Tochter Discover Airlines müssen sich am Sonntag und Montag auf Ausfälle und Verspätungen gefasst machen. Für diese beiden Tage ruft die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) die Piloten zum Streik auf. Nach Ausständen kurz vor Weihnachten und in der vergangenen Woche legen die Piloten bereits zum dritten Mal die Arbeit nieder.

Die Gewerkschaft streitet für einen Erst-Tarifvertrag bei der vor zweieinhalb Jahren gegründeten Fluggesellschaft, die in Frankfurt und München operiert. Ihren Mitgliedern teilte VC nun mit, dass das Management in neuerlichen Gesprächen kein verbessertes Angebot vorgelegt habe. Außerdem halte Discover Airlines an der Bedingung fest, vor einem Tarifabschluss eine sogenannte Sozialpartnerschafts-Charta abzuschließen. Aus Sicht der VC soll damit das Streikrecht massiv eingeschränkt werden.

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Von Eva Dignös

"Die Verhandlungen bleiben daher gescheitert und können unter den vom Arbeitgeber geforderten untragbaren Bedingungen nicht fortgesetzt werden", teilte die VC-Tarifkommission den Beschäftigten mit. Über das Vorgehen des Managements sei man verwundert, weil im Konzern der Schweizer Ferienflieger Edelweiss mit einem soliden Gesamtarbeitsvertrag ausgestattet sei.

Der Streik im Januar hatte einige Ausfälle bei Discover Airlines zufolge. Das Unternehmen betreibt insgesamt 24 Flugzeuge und fliegt unter anderem im Auftrag der Muttergesellschaft Lufthansa von München aus Kurzstrecken. Am Streiktag hatte Lufthansa diese Flüge selbst übernommen. Die VC und die ebenfalls beteiligte Kabinengewerkschaft Ufo hatten sich nach dem Arbeitskampf sehr zufrieden gezeigt. Die Beteiligung der Belegschaften in Cockpit und Kabine sei überwältigend gewesen; etliche Flüge seien entweder nicht planmäßig oder gar nicht ausgeführt worden.

Bei Lufthansa drohen Flugbegleiter und Bodenpersonal mit Warnstreiks

Der Ferienflieger der Lufthansa-Gruppe war im Corona-Sommer 2021 zunächst unter dem Namen "Eurowings Discover" gestartet und später in "Discover Airlines" umbenannt worden. Er soll kostengünstiger als die Lufthansa-Kernmarke unterwegs sein und Ferienfliegern wie Condor Konkurrenz machen.

Lufthansa verhandelt derzeit mit mehreren Beschäftigtengruppen in unterschiedliche Konzerngesellschaften über Arbeitsbedingungen und Entgelte. Bei der Discover gibt es Konflikte mit den Piloten und dem Kabinenpersonal. Bei der Mutter Lufthansa haben bereits die Flugbegleiter und die Bodenkräfte mit Warnstreiks gedroht. Zusätzlich schränken Arbeitskämpfe bei Dienstleistern wie zuletzt an den Sicherheitskontrollen und den Bodenverkehrsdiensten den Luftverkehr ein.

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