Wirtschaft:Die Zukunft könnte der Provinz gehören

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Ein Städtchen wie ein Wohnzimmer: Schön restaurierte Fachwerkhäuser säumen den Platz im Zentrum von Lohr am Main. (Foto: Knut Niehus/Imago/Chromorange)

Der deutsche Boom ist kein Privileg von Großstädten, auch die Kleinen tragen den Wohlstand des Landes. Eine jener wirtschaftlich erfolgreichen Städte ist Lohr am Main. Provinziell? Welch ein Irrtum.

Von Joachim Käppner

Man kann nicht sagen, dass Lohr in der Vergangenheit den allerbesten Ruf genoss. Die berühmteste Tochter der Stadt mag Schneewittchen aus den Märchen der Gebrüder Grimm sein. Doch bedeutete in sprachlich vorkorrekten Zeiten die Aussage, jemand gehöre nach Lohr, leider keineswegs, dass man ihm die Gesellschaft der Märchenprinzessin wünsche. Gemeint war so viel wie: Derjenige oder auch diejenige sei ein Fall für die Anstalt. Die psychiatrische nämlich, die hier angesiedelt ist und früher schlicht als "das Narrnhaus" bezeichnet wurde. Die Wälder ringsum sind noch heute tief und galten lange als Versteck der berüchtigten Spessarträuber.

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