Immobilien:Keine Skihütte - Holz in der modernen Wohnung

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München (dpa/tmn) – Holzhütten sind etwas Tolles - im Ski- oder Wanderurlaub. Kaum einer möchte die urige Wirkung von Räumen, deren Decken und Böden aus Holz bestehen, zu Hause haben. Aber man muss das Material nur richtig kombinieren, damit es modern wirkt.

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München (dpa/tmn) – Holzhütten sind etwas Tolles - im Ski- oder Wanderurlaub. Kaum einer möchte die urige Wirkung von Räumen, deren Decken und Böden aus Holz bestehen, zu Hause haben. Aber man muss das Material nur richtig kombinieren, damit es modern wirkt.

Holz als Baustoff im Innenbereich wird nicht nur immer beliebter, er bietet auch viele Vorteile. Der Rohstoff schafft eine Wohlfühlatmosphäre und ein gesundes Raumklima. Doch mit Holzwänden zu wohnen, ohne das Heim in eine rustikale Skihütte zu verwandeln, ist eine Herausforderung.

So sieht das auch Nicole Maalouf, Gründerin von SoLebIch.de, einem sozialen Netzwerk rund ums Thema Wohnen. „Die richtige Balance zu finden zwischen großen Holzflächen, den Möbeln und Accessoires ist sehr wichtig, denn Holz gibt durch seine Wärme und Weichheit schon wesentliche Aspekte des Raumes vor“, sagt sie. Als Gegengewicht empfiehlt sie daher, haptisch kühle Materialien wie Stein, Beton und Glas zu verwenden. Zu einer großflächigen Holzwand wird beispielsweise ein dunkelgrauer Betonboden kombiniert.

„Auch große Fensterfronten und der Einsatz von Stahl sorgen in der Kombination mit viel Holz für einen willkommenen Kontrast“, erklärt der Architekt Birun Ercan aus Leer (Ostfriesland). Obwohl Holz eigentlich rustikal erscheint, lässt es sich durch eine unterschiedliche Oberflächengestaltung sowie die Auswahl der Holzart in Kombination mit den Umgebungsmaterialien ganz anders definieren. Aber Ercan betont, dass es immer eine Typfrage ist, wie viel Anteil eine Materialart im Raum haben soll.

Um eine moderne Wirkung von Holzwänden zu unterstreichen, plädieren Maalouf und Ercan für eine reduzierte Möblierung. Die Möbelstücke sollten eher zurückhaltend, filigran und geradlinig sein. Von einer plüschigen Eckcouch rät Maalouf deshalb ab. „Man muss aber nicht auf seinen Lieblings-Ohrensessel oder eine Antiquität verzichten. Die passen als Solitär und Erinnerungsstück gut dazu.“

Aber Ordnung ist wichtig. Überladene und unaufgeräumte Räume sollten vermieden werden. „Will man mit viel Holz leben, ist es sehr wichtig, gut zu sortieren und zu gruppieren“, sagt Maalouf. „So beruhigt man die Flächen. Holz braucht Raum.“

Auch pastellige Farbtöne wie helles Blau-Grau, Mint und Grün sowie Schwarz und Weiß unterstützen diese Balance. Sie verschaffen dem Raum die nötige Leichtigkeit. „Damit es dann aber nicht zu distanziert und kühl wird, kann man mit Leinen, Filz, Fell und Strick gegensteuern“, erläutert Maalouf. „Damit wird auch ein filigraner Retrosessel oder ein reduziertes Sofa wieder kuschelig.“

Schlichte schwarze Bilderrahmen mit Schwarz-Weiß-Fotografien oder Typographien empfiehlt die Expertin als zurückhaltende Dekoration. Auch moderne Vasen und Lampen passen ins Bild. „Ansonsten braucht ein Raum mit Holz an Wand und Decke nicht mehr viel Dekoration. Das Holz an sich bringt schon eine tolle Wohnatmosphäre.“

Die Holzart spielt daneben eine große Rolle für die Wirkung. „Helle Hölzer wie Eiche, Ahorn und Erle sind für den gehobenen Innenausbau sehr geeignet und zurzeit äußerst gefragt“, erklärt Ursula Geismann vom Hauptverband der Deutschen Holzindustrie. Sie rät zu möglichst langen und breiten Dielen. „Das hat eine viel modernere Anmutung als ein kleinteiliges Fischgrätenmuster. Bündig, gerade und möglichst fugenlos verlegt, machen sie den Raum größer und ruhiger.“

Auch bei den Oberflächen hat man verschiedene Möglichkeiten. Ein sogenannter rough cut, also die sägeraue Oberfläche, lasse das Holz modern wirken. Auch besonders ebenmäßige und glatte Holzoberflächen können diese Wirkung erzielen.

Literatur:

Nicole Maalouf: Das neue SoLebIch Buch: für ein schönes Zuhause, Deutsche Verlags Anstalt, 192 Seiten, 29,99 Euro, ISBN-13: 978-3421039712

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