München:Deutschland verliert Spitzenplatz für Ökostrom-Ausbau

München (dpa) - Deutschland hat nach einer neuen Studie seinen Spitzenplatz als weltweit attraktivstes Land für Investitionen in erneuerbare Energien verloren. Die Bundesrepublik ist hier von Frankreich überholt worden, lautet das Fazit des diesjährigen Klima- und Energiemonitors der Allianz-Versicherung und der zwei Nichtregierungsorganisationen Germanwatch und New Climate Institute.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

München (dpa) - Deutschland hat nach einer neuen Studie seinen Spitzenplatz als weltweit attraktivstes Land für Investitionen in erneuerbare Energien verloren. Die Bundesrepublik ist hier von Frankreich überholt worden, lautet das Fazit des diesjährigen Klima- und Energiemonitors der Allianz-Versicherung und der zwei Nichtregierungsorganisationen Germanwatch und New Climate Institute.

Grund für das schlechtere Abschneiden Deutschlands ist, dass die Studienautoren eine Verschlechterung der politischen Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien sehen, wie aus der am Montag in München veröffentlichten Untersuchung hervorgeht.

Bedingt ist das unter anderem dadurch, dass es mittlerweile keine fixen Subventionen pro erzeugter Kilowattstunde für Ökostrom mehr gibt, sondern die Höhe der Zuschüsse über Ausschreibungen ermittelt wird. „Daher erwarten wir für 2018 nahezu eine Halbierung der Investitionen bei der Windenergie“, sagte Jan Burck von Germanwatch, Ko-Autor der Studie.

Insgesamt hat sich am Befund der Energiewissenschaftler nichts geändert: Sämtliche untersuchten Staaten müssten ihre Investitionen in CO2-freie Stromproduktion wesentlich erhöhen, um die Erderwärmung bis 2050 auf unter zwei Grad zu begrenzen.

In Deutschland sind demnach 2017 knapp 15 Milliarden Dollar in den Ausbau der erneuerbaren Energien geflossen, notwendig wären aber über 22 Milliarden. Verglichen mit China ist das allerdings nur eine kleine Lücke: Zwar wurden in der Volksrepublik im vergangenen Jahr laut Energiemonitor 133 Milliarden für neue Ökostrom-Anlagen ausgegeben - doch erforderlich wären 314 Milliarden Dollar.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: