Space-X:"Starship" wartet auf den dritten Startversuch

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Nach dem zweiten "Starship"-Start in Boca Chica/Texas am Golf von Mexiko kam es im November vorigen Jahres zu diversen Pannen, nun will es Space-X erneut versuchen. (Foto: JOE SKIPPER/REUTERS)

Hersteller Space-X muss technisch nachbessern, bevor die erneute Starterlaubnis für die Riesenrakete erteilt wird. Erst im November mussten die Ingenieure den Flug wegen eines Lecks abbrechen.

Von Dieter Sürig

Ein Leck in der Oberstufe des Starship war schuld am vorzeitigen Abbruch des ersten Orbitalfluges der Riesenrakete Mitte November vergangenen Jahres. Nach Angaben der Raumfahrtfirma Space-X entzündete sich dadurch an der Oberstufe flüssiger Sauerstoff, in der Folge unterbrachen Brände die Kommunikation zwischen den Flugcomputern der Rakete. Dadurch schalteten die sechs Triebwerke der Oberstufe ab, und das autonome Flugsicherheitssystem aktivierte den Abbruch des Fluges.

Das Raumschiff befand sich dabei bereits im Weltall auf 150 Kilometern Höhe und war etwa mit 24 000 Kilometern pro Stunde in Richtung Hawaii unterwegs, wo es im Pazifik wassern sollte. Zuvor hatte es auch eine Panne bei der Super-Heavy-Unterstufe des Starship gegeben, die sich zunächst mit erfolgreicher Zündung von der Oberstufe abgetrennt hatte. Bei der Rückkehr zum Startplatz in Boca Chica in Texas gab es jedoch erhebliche Probleme mit den Triebwerken, sodass sich der Booster nach mehr als dreieinhalb Minuten Flugzeit etwa 90 Kilometer über dem Golf von Mexiko selbst zerstörte. Im Space-X-Jargon wird das auch "schnelle außerplanmäßige Demontage" genannt. Die "wahrscheinlichste" Ursache dafür war ein verstopfter Filter bei der Treibstoffzufuhr der Triebwerke mit flüssigem Sauerstoff, meldet Space-X.

Die Behörde FAA fordert 17 Nachbesserungen

Die Ingenieure haben nach Angaben des Unternehmens in den vergangenen Wochen die Hardware verändert, um die Sicherheit des Raumschiffs zu verbessern. Space-X hatte bereits im vergangenen Jahr zahlreiche Änderungen vorgenommen, nachdem das Starship beim ersten Startversuch im April 2023 gesprengt wurde, da damals ebenfalls Treibstoff ausgelaufen war. Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA hatte seinerzeit 63 Verbesserungen gefordert, die Space-X erfüllte. Diesmal ordnete die FAA insgesamt 17 Nachbesserungen an, die Space-X im Zuge einer Ermittlung für notwendig erachtet hatte, darunter Veränderungen an der Hardware für den Super Heavy Booster sowie zusätzliche Brandschutzmaßnahmen und Upgrades für die Oberstufe. Dies ist Voraussetzung für die neuerliche Starterlaubnis, auf die Space-X nun wartet. Bei dem Unternehmen gehört die mögliche Explosion der Testraketen zur Entwicklungsarbeit, damit die Ingenieure möglichst viele Daten und Erfahrungen sammeln können.

Auf seiner Kurznachrichten-Plattform X hatte Space-X-Chef Elon Musk Mitte Februar angekündigt, dass der dritte Starship-Start innerhalb von etwa drei Wochen stattfinden könnte. Kevin Coleman von der FAA hatte daraufhin gemeint, dass dieser Zeitplan in etwa hinkommen könnte, wie die Plattform Ars Technica berichtet. Er habe zudem gesagt, dass Space-X in diesem Jahr insgesamt neun Starship-Starts plane, dies sei "sehr ambitioniert".

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