Elmos:Bund will Verkauf von Chipfertigung nach China wohl verbieten

In China begehrt: eine Chipfertigung des Dortmunder Unternehmens Elmos. (Foto: Elmos Company)

Über die Übernahme entscheidet die Bundesregierung nach Angaben des Dortmunder Unternehmens Elmos am Mittwoch. Zuletzt gab es am umstrittenen Cosco-Deal viel Kritik.

Die Bundesregierung wird den Verkauf einer Chipfertigung des Dortmunder Unternehmens Elmos nach China Firmenangaben zufolge wohl verbieten. Diese Entscheidung werde voraussichtlich in der Kabinettssitzung am Mittwoch getroffen, teilte Elmos am Montag mit. Bisher habe das Wirtschaftsministerium mitgeteilt, dass die Übernahme wahrscheinlich genehmigt werde.

"Nach Zugang des Bescheids werden die beteiligten Parteien diesen eingehend prüfen und im Anschluss über die weiteren Schritte entscheiden", teilte Elmos mit. Zu den Gründen der Entscheidung wurde nichts bekannt gegeben.

Elmos entwickelt, produziert und vertreibt Halbleiter vornehmlich für den Einsatz im Auto. Das Unternehmen hatte Ende vergangenen Jahres angekündigt, die Fertigung sogenannter Wafer in Dortmund für insgesamt gut 85 Millionen Euro an den schwedischen Wettbewerber Silex verkaufen zu wollen. Silex ist ein Tochterunternehmen des chinesischen Sai-Konzerns.

Vor Kurzem hatte das Kabinett gegen den Widerstand mehrerer Ressorts und auf Drängen von Kanzler Olaf Scholz beschlossen, dass der chinesische Konzern Cosco eine Beteiligung von 24,9 Prozent bei einem Terminal im Hamburger Hafen übernehmen kann. Kritiker derartiger Geschäfte befürchten, dass China einen zu großen Einfluss auf die Infrastruktur oder wichtige Industriezweige in Deutschland bekommen könnte. Das Wirtschaftsministerium, welches mit der Prüfung des möglichen Elmos-Verkaufs betraut ist, war am späten Montagabend nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

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