Neubiberg:Infineon rechnet mit schwierigem ersten Halbjahr

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Der Chiphersteller Infineon hat ein solides Schlussquartal erreicht, stellt sich aber auf schwierige kommende Monate ein. Grund dafür ist die schwache...

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Neubiberg (dpa) - Der Chiphersteller Infineon hat ein solides Schlussquartal erreicht, stellt sich aber auf schwierige kommende Monate ein. Grund dafür ist die schwache Konjunktur, vor allem in der Autoindustrie, die Infineon mit Mikrochips beliefert. „Die weltweit schwache Automobilnachfrage spüren wir deutlich und erwarten vorerst keine Besserung“, sagte Konzernchef Reinhard Ploss am Dienstag bei der Vorlage der Jahresbilanz in Neubiberg bei München. Eine Erholung erwartet er nicht vor der zweiten Jahreshälfte. Insgesamt soll Infineon im Geschäftsjahr 2019/2020 (bis 30. September) weiter wachsen.

So erwartet der Dax-Konzern beim Umsatz ein Plus von 3 bis 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Infineon peilt Investitionen von rund 1,3 Milliarden Euro an, darunter für den weiteren Ausbau der Produktionskapazitäten für die neue 300-Millimeter-Fertigung im österreichischen Villach. Dort erwartet Infineon den Produktionsstart zum Ende des Kalenderjahres 2021.

Im abgelaufenen Schlussquartal lag Infineon sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis leicht über der eigenen Prognose und den Erwartungen der Analysten. Während die Erlöse zum Vorquartal um zwei Prozent auf 2,06 Milliarden Euro stiegen, lag das Plus im Jahresvergleich bei 1 Prozent.

Beim Umsatz profitierte der Halbleiterspezialist vom stärkeren US-Dollar und vor allem von saisonal bedingt höheren Erlösen in der PMM-Sparte, in der das Geschäft mit Chips für die Stromversorgung sowie mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets gebündelt ist. Während die Erlöse in den Sparten mit Chips für die Autoindustrie (ATV) sowie für die Industrie (IPC) jeweils leicht über dem Vorquartal lag, gingen sie im Geschäft mit Chips für digitale Sicherheitslösungen (DSS) zurück.

Der Konzernüberschuss sackte im letzten Jahresviertel im Vergleich zum Vorquartal um 28 Prozent auf 161 Millionen Euro ab. Infineon begründete dies mit einem deutlich höheren Steueraufwand sowie mit einer erhöhten Risikovorsorge für mögliche Rechtsstreitigkeiten.

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