Computer:Abschied von Windows XP: Das sind die Alternativen

Kelkheim (dpa/tmn) - Jetzt ist endgültig Schluss: Ab sofort bietet Microsoft für Windows XP keine Updates mehr an. Nutzern des Systems drohen damit Angriffe durch Viren und andere Schädlinge - höchste Zeit für ein neues Betriebssystem.

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Kelkheim (dpa/tmn) - Jetzt ist endgültig Schluss: Ab sofort bietet Microsoft für Windows XP keine Updates mehr an. Nutzern des Systems drohen damit Angriffe durch Viren und andere Schädlinge - höchste Zeit für ein neues Betriebssystem.

Microsoft hat am Dienstag (8. April) den Support für Windows XP eingestellt. Wer das alte Betriebssystem noch benutzt, muss sich spätestens jetzt nach einer Alternative umsehen. Das kann eine aktuellere Windows-Version sein - es gibt aber auch andere Möglichkeiten:

Windows 8.1: Mit der aktuellen Version seines Betriebssystems hat Microsoft sich nicht nur Freunde gemacht, etwa wegen der ungewohnten Kacheloberfläche. Günter Born, der mehrere Ratgeberbücher über Windows und andere Betriebssysteme geschrieben hat, hält es aber trotzdem meistens für die beste Variante. "Man kann damit gut zurechtkommen, gerade als Privatanwender", sagt er. Auch der Hardwarehunger sei relativ klein: "Auf etwas älteren Rechnern läuft das überraschend gut." Stammt der PC noch aus der Anfangszeit von XP, ist er mit dem aktuellen Windows aber vermutlich überfordert.

Windows 7:Microsoft verkauft den Vorgänger von 8.1 zwar nicht mehr. Im Netz ist er aber noch problemlos erhältlich. Bei vielen PC-Herstellern gibt es auch noch Computer mit vorinstalliertem Windows 7, vor allem im Business- und Spielebereich. "Wer produktiv arbeitet und auf den Desktop angewiesen ist, kommt mit Windows 7 vermutlich besser klar als mit 8.1", sagt Born. Angst vor fehlenden Updates müssen Nutzer nicht haben, Microsoft will den Support erst 2020 einstellen. Hinzu kommt, dass manche ältere Prozessoren, die Windows 8.1 nicht unterstützen, mit dem Vorgänger keine Probleme haben.

OS X: Das Apple-Betriebssystem - die aktuelle Version 10.9 trägt den Namen Mavericks - läuft natürlich nur auf Mac-Rechnern. Das bedeutet einen hohen Einstiegspreis, auch weil Nutzer Software wie Photoshop oder Office meistens neu erwerben müssen. Gerade kreative Anwender schwören aber trotzdem auf OS X. "Das ist schon eine tolle Oberfläche, mit der sich gut arbeiten lässt", sagt Günter Born. Allerdings warnt er auch vor dem Glauben, das mit dem geschlossenen System aus Mac und passendem Betriebssystem alles glatt läuft: "Das ist ein Mythos, auch bei Apple gibt es immer mal wieder Probleme."

Exoten: Google hat mit Chrome OS ein eigenes Betriebssystem, das vor allem auf den sogenannten Chromebooks läuft. Dank der integrierten Google-Apps lässt sich damit relativ viel anfangen - allerdings muss es auch permanent mit dem Internet verbunden sein. Flexibler ist Linux, für das es inzwischen auch grafische Nutzeroberflächen gibt, etwa in der populären Distribution Ubuntu. Damit sollen theoretisch auch Laien zurechtkommen. "In der Praxis macht das immer wieder Probleme", sagt Born und warnt vor dem Notfall. "Bei Windows gibt es immer einen Nachbarn, den sie um Rat fragen können, bei Linux eher nicht."

Ältere Windows-Versionen: Nach XP, aber vor Windows 7 erschien noch das ungeliebte Vista. "Das würde ich heute keinem mehr empfehlen", sagt Born. Die letzten Updates für das System sollen im April 2017 erscheinen. Es gibt auch Nutzer, die weiter mit XP arbeiten müssen, weil für sie wichtige Software nur dort läuft. In dem Fall sollte das System unbedingt vom Netz getrennt werden, rät Born - zum Surfen dient dann zum Beispiel ein anderer Rechner oder das Tablet. Bastler können auch Ubuntu und Windows XP parallel auf einem Computer installieren und dann nur mit der Linux-Variante ins Netz gehen.

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