Bundesnetzagentur:In der Corona-Krise klingelt's häufiger

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Etwa 104 Milliarden Minuten haben die Menschen in Deutschland 2020 per Festnetz gequasselt. (Foto: Jan-Philipp Strobel/picture alliance/dpa)

In Deutschland haben Menschen 2020 erstmals wieder mehr über das Festnetz telefoniert. Doch längst nicht jeder Anruf ist erwünscht.

Von Benedikt Müller-Arnold, Köln

Zwei Trends des Pandemie-Jahres 2020 lassen sich in einem Satz zusammenfassen: Es hat wieder mehr geklingelt in hiesigen Wohnungen. Das liegt nicht nur an Paket- und Lieferdiensten, die seit Ausbruch der Pandemie deutlich häufiger vor der Tür stehen. Nein, selbst das gute alte Festnetztelefon läutete in Zeiten der Kontaktbeschränkung wieder öfter. Etwa 104 Milliarden Minuten haben die Menschen in Deutschland 2020 per Festnetz gequasselt, berichtet die Bundesnetzagentur. Damit ist das Volumen seit langer Zeit wieder gestiegen.

Zuvor hatten Handytelefonate und Whatsapp-Nachrichten das Festnetz mehr und mehr verdrängt. Diese Konkurrenz blieb allerdings auch 2020: Der Netzagentur zufolge haben Kunden aus Deutschland insgesamt etwa 155 Milliarden Minuten per Mobilfunk telefoniert. Und im Schnitt kam jeder Handynutzer auf einen Datenverbrauch von knapp 3,1 Gigabyte pro Monat.

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Freilich gilt in Zeiten von Heimarbeit, Home-Schooling und Ausgangsbeschränkungen umso mehr: Wer sehr viele Daten und Bildsignale übertragen will, nutzt dafür eher eine Wlan- oder Lan-Verbindung. So hat jeder Festnetznutzer voriges Jahr im Schnitt 175 Gigabyte Daten pro Monat verbraucht; 2019 waren es 142 Gigabyte. "Wir haben im vergangenen Jahr sehr deutlich gesehen, wie wichtig die digitale Infrastruktur ist", sagt Jochen Homann, Präsident der Netzagentur. Und trotz allen Verbesserungsbedarfs sagt er: "Es hat besser funktioniert, besser jedenfalls, als viele das erwartet hatten."

Allerdings beschweren sich bei der Netzagentur deutlich mehr Menschen über unerlaubte Werbeanrufe, berichtet Homann. Besonders oft gehe es darin um Versicherungen, Finanzprodukte oder Energieverträge. Es trifft also wahrlich nicht jedes Klingeln auf Gegenliebe.

Damit noch zu den fleißig läutenden Zustellern: Etwa 3,6 Milliarden Pakete wurden im Jahr vieler geschlossener Läden durch Deutschland geschickt, berichtet die Netzagentur, gut ein Sechstel mehr als 2019. Zwar war die Zahl der Beschwerden über die Zustellung, über beschädigte oder verlorengegangene Pakete in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Doch auch hier sieht Homann Fortschritte. Immerhin habe sich das Beschwerdeaufkommen 2020 nicht "besonders signifikant erhöht", trotz des Booms im Online- und Versandhandel. Die Paketdienste hätten also offenbar "relativ flexibel und gut" reagiert, lobt der Behördenpräsident.

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