Banken:Software-Panne bei Deutscher Bank verärgert Kunden

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Bei der Deutschen Bank ist es zu einer Software-Panne gekommen. (Foto: Martin Gerten)

Frankfurt/Main (dpa) - Massive technische Probleme im Online-Banking haben die Deutsche Bank und ihre Kunden in ATem gehalten. Etliche Kunden beklagten, sie kämen nicht an ihr Geld. Die Bank bemühte sich mit Hochdruck, die Panne zu beheben, und versprach für die Zwischenzeit Hilfe in ihren Filialen.

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Frankfurt/Main (dpa) - Massive technische Probleme im Online-Banking haben die Deutsche Bank und ihre Kunden in ATem gehalten. Etliche Kunden beklagten, sie kämen nicht an ihr Geld. Die Bank bemühte sich mit Hochdruck, die Panne zu beheben, und versprach für die Zwischenzeit Hilfe in ihren Filialen.

„Aufgrund der vielen Kundenanfragen bleiben unsere Filialen - bis auf wenige Ausnahmen - heute bis 20 Uhr geöffnet“, teilte Deutschlands größtes Geldhaus am Freitagnachmittag in Frankfurt mit. Wann wieder alles normal laufen wird, konnte die Bank zunächst nicht sagen.

Das Problem: Auf den Kontoauszügen erschienen Abbuchungen vom 1. Juni doppelt. Während bei manchen Kunden plötzlich ein höherer Kontostand angezeigt wurde, rutschten andere Konten ins Minus. Denn zum Monatswechsel werden in der Regel höhere Abbuchungen zum Beispiel für Miete, Versicherungen oder Strom fällig - und bei Doppelabbuchung solcher Posten ist der Dispo bisweilen schnell ausgereizt.

Die Bank sprach von einem „Darstellungsproblem im Online-Banking“: „Dadurch werden teilweise Einzahlungen und Abbuchungen doppelt gezeigt oder nicht abgebildet“, teilte das Institut mit. „Keine dieser doppelt dargestellten Zahlungen ist tatsächlich erfolgt.“

Das Geldhaus versicherte, es werde mit Hochdruck an der Lösung des Problems gearbeitet. „Wir haben alle möglichen Maßnahmen unternommen, um eine schnellstmögliche Korrektur der Abbildung sicherzustellen. Die Kunden selbst müssen nichts unternehmen - die Korrektur erfolgt automatisch.“

In sozialen Medien berichteten Betroffene, sie kämen an Automaten nicht an ihr Geld. Kunden beklagten zudem, bargeldlose Zahlungen zum Beispiel an Tankstellen seien in einigen Fällen nicht möglich. Wie viele Kunden mit solchen Einschränkungen zu kämpfen haben und wie viele Konten insgesamt von der Software-Panne betroffen waren, konnte die Bank zunächst nicht beziffern.

In Medienberichten war von 13 Millionen Buchungen die Rede, die falsch angezeigt worden seien. In Deutschland hat das Institut acht Millionen Privatkunden, die Hälfte nutzen nach Angaben der Bank intensiv das Online-Banking-Angebot.

Die Deutsche Bank betonte, entgegen anderslautender Berichte seien 98 Prozent der Kundenterminals der Bank in Betrieb und funktionierten reibungslos. An diesen Automaten können Kunden zum Beispiel Kontoauszüge ausdrucken sowie Überweisungen tätigen.

Das Technik-Problem scheint die schonungslose Analyse von Konzernchef John Cryan zu bestätigen. Die Prozesse der Bank seien „ineffektiv“, die IT „veraltet“, hatte der Brite kurz nach seinem Amtsantritt im Juli 2015 geurteilt: „Wir haben lausige, schrecklich ineffiziente Systeme.“ Die langjährige Boeing-Managerin Kim Hammonds ist als Technologiechefin angetreten, um die Informationssysteme der Bank auf Vordermann zu bringen.

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