Augsburg:Augsburger Bahn-Industriedenkmal steht vor dem Aus

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Augsburg (dpa/lby) - Das Augsburger Eisenbahnmuseum ist wegen eines komplexen Genehmigungsverfahrens von der Schließung bedroht. "17 Jahre Aufbauarbeit und weit über drei Millionen Euro öffentliche und private Förderungen drohen damit zu verpuffen", warnte Geschäftsführer Markus Hehl. Durch das seit November 2016 laufende Verfahren sei der Betrieb des Bahnparks "faktisch zum Erliegen" gekommen. Nun gingen der gemeinnützigen Museumsgesellschaft die Mittel aus. Damit sei eines der größten Industriedenkmäler Bayerns bedroht, sagt Hehl. Er hofft auf Hilfe der Staatsregierung in München.

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Augsburg (dpa/lby) - Das Augsburger Eisenbahnmuseum ist wegen eines komplexen Genehmigungsverfahrens von der Schließung bedroht. „17 Jahre Aufbauarbeit und weit über drei Millionen Euro öffentliche und private Förderungen drohen damit zu verpuffen“, warnte Geschäftsführer Markus Hehl. Durch das seit November 2016 laufende Verfahren sei der Betrieb des Bahnparks „faktisch zum Erliegen“ gekommen. Nun gingen der gemeinnützigen Museumsgesellschaft die Mittel aus. Damit sei eines der größten Industriedenkmäler Bayerns bedroht, sagt Hehl. Er hofft auf Hilfe der Staatsregierung in München.

Laut Hehl wurde „aus einfachen Bauanträgen ein umfangreiches Planfeststellungsverfahren, mit dem keiner der Beteiligten rechnen konnte“. Nach Angaben der Stadt Augsburg ist das Grundproblem des Museums, dass es sich innerhalb eines noch bestehenden Bahnbetriebsgeländes befinde. Dadurch ist die Regierung von Oberbayern als zentrale Genehmigungsbehörde für Bahnanlagen für das Verfahren zuständig. Die Stadt entgegnet den Vorwürfen, dass die Bahnpark-Gesellschaft anfangs einen unvollständigen Antrag eingereicht habe. Erst Ende Mai seien die Unterlagen komplett gewesen.

Um den Bahnpark-Betreibern zu helfen, hat die Stadt mittlerweile einzelne Veranstaltungen trotz des noch laufenden Verfahrens genehmigt. Dadurch können nun an den Wochenenden wieder die beliebten Fünf-Gänge-Dampflok-Dinner zwischen den Stahlrössern stattfinden. Dies bringt dem Museum wenigstens einige Einnahmen. Außerdem hat die Stadt dem Bahnpark auch direkt 100 000 Euro Unterstützung zugesagt.

Der Bahnpark zählt nach Einschätzung von Experten zu den bedeutendsten musealen Bahnanlagen in Deutschland. Dies liegt insbesondere an dem mehr als 100 Jahre alten Ringlokschuppen des ehemaligen Bahnbetriebswerks. Der nördliche Ringlokschuppen der ehemaligen Königlichen Bayerischen Staatseisenbahnen sei „eines der wenigen, im bauzeitlichen Zustand erhaltenen Gebäude seiner Art“, betont die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.

Der Bahnpark hat aus dem Lokschuppen das „Rundhaus Europa“ gemacht, in dem künftig historische Lokomotiven aus verschiedenen Staaten präsentiert werden sollen. Das Königreich Schweden hat für das Projekt beispielsweise eine Schnellzug-Dampflokomotive aus dem Jahr 1912 zur Verfügung gestellt. Frankreich schickte eine ähnlich alte, 140 Tonnen schwere Lok mit dem Namen „La France“.

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