Auto - Berlin:Frankfurt liegt bei E-Mobilität zurück: Ladepunkte geplant

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Ein Elektroauto lädt an einer Stromtankstelle. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Fahrer von Elektrofahrzeugen haben in Hessen immer mehr Möglichkeiten zum Nachladen. Landesweit gab es Ende vergangenen Jahres 1724 öffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektroautos, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Freitag mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es noch 1413. Damit liegt Hessen auf dem bundesweit fünften Platz. In der landesweit größten Stadt Frankfurt gibt es demnach gerade einmal 75 E-Ladepunkte. Im Vergleich zu anderen großen Städten ist das wenig: Spitzenreiter ist München mit 1103 Ladepunkten vor Hamburg (1070) und Berlin (974).

Dass es Nachholbedarf in Frankfurt gebe, sei bekannt, sagte der zuständige Abteilungsleiter bei der Frankfurter Wirtschaftsförderung, Ansgar Roese am Freitag. Mit einem Ende Dezember von der Stadtregierung beschlossenen E-Mobilitäts-Konzept sei man nun auf einem guten Weg. In dem Papier heißt es, der Aufbau weiterer Schnellladepunkte müsse Priorität haben. Roese verwies auf die Ankündigung eines Investors, 360 Schnellladepunkte zu installieren. In dem Papier wird der Bedarf an öffentlich zugänglichen Ladepunkten in zehn Jahren je nach Marktentwicklung auf mehr als 850 geschätzt.

Die meisten Ladepunkte im Vergleich der Bundesländer gibt es den Angaben zufolge in Bayern (5656). Es folgen Baden-Württemberg (4094), Nordrhein-Westfalen (3880) und Niedersachsen (1923). Bundesweit gab es Stand Ende 2019 etwa 24 000 öffentliche Ladepunkte und damit fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein möglichst dichtes Netz gilt als wichtige Voraussetzung dafür, das E-Auto massentauglich zu machen. Dazu beitragen soll auch die von der Bundesregierung beschlossene Erhöhung der staatlichen Kaufprämie.

Das hessische Kfz-Gewerbe hatte vor einigen Tagen mitgeteilt, dass die Nachfrage nach dem sogenannten Umweltbonus deutlich zugenommen hat. Im vergangenen Jahr wurden demnach in Hessen 5580 Anträge für den Kauf von rein elektrischen Autos, Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen oder wasserstoffbetriebenen Wagen mit einem Fördervolumen von zusammen 20,3 Millionen Euro bewilligt. Im Jahr 2018 waren es 3423 Anträge mit einem Volumen von 12,3 Millionen Euro.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), das die Mittel verwaltet, hatte im Oktober vergangenen Jahres ebenfalls von einer steigenden Nachfrage nach der Förderprämie berichtet. Bis Ende 2025 soll nach dem Willen der Bundesregierung ein erweiterter "Umweltbonus" angeboten werden. Für Autos mit einem Listenpreis von unter 40 000 Euro soll die Prämie auf bis zu 6000 Euro steigen. Bislang gibt es 4000 Euro für rein elektrische Fahrzeuge. Die Gelder kommen jeweils zur Hälfte vom Bund und den Automobilherstellern.

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