Hamburg:Hamburger Zoll sieht sich gut gerüstet für Brexit

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Hamburg (dpa/lno) - Der Hamburger Zoll sieht sich auf einen möglichen Ausstieg Großbritanniens aus der EU gut vorbereitet. Im Falle eines Brexits würde der Zoll Großbritannien einfach "aus der Standardbox Mitgliedstaaten herausnehmen und in die Standardbox Drittland packen", sagte Manfred Lindloff vom Hauptzollamt Hamburg am Mittwoch. Man müsse sich also nicht auf neue Prozesse einstellen. Das britische Aufkommen mache ohnehin nur 3,1 Prozent des gesamten Hafenumschlags aus. Das seien 30 000 Standardcontainer (TEU) pro Jahr - also 82 Container pro Tag. "Das ist eine Größenordnung, die wir gut bewältigen können", sagte Lindloff.

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Hamburg (dpa/lno) - Der Hamburger Zoll sieht sich auf einen möglichen Ausstieg Großbritanniens aus der EU gut vorbereitet. Im Falle eines Brexits würde der Zoll Großbritannien einfach „aus der Standardbox Mitgliedstaaten herausnehmen und in die Standardbox Drittland packen“, sagte Manfred Lindloff vom Hauptzollamt Hamburg am Mittwoch. Man müsse sich also nicht auf neue Prozesse einstellen. Das britische Aufkommen mache ohnehin nur 3,1 Prozent des gesamten Hafenumschlags aus. Das seien 30 000 Standardcontainer (TEU) pro Jahr - also 82 Container pro Tag. „Das ist eine Größenordnung, die wir gut bewältigen können“, sagte Lindloff.

Im Bereich der Marken- und Produktpiraterie hatten die Beamten auch 2018 alle Hände voll zu tun. Insgesamt 1,6 Millionen Fälschungen im Wert von rund 54 Millionen Euro konnten gefunden werden. „Es gibt nichts, was nicht nachgeahmt und gefälscht wird“, sagte Lindloff. Bei den vom Hamburger Zoll sichergestellten Plagiaten handele es sich vornehmlich um Produkte aus dem Kleidungssektor und dem Spielzeugbereich - das meiste komme aus China und Vietnam. „Die Fälschungen entsprechen meistens nicht den Vorschriften der Europäischen Union und können gesundheitsschädlich sein“, warnte Lindloff.

Außerdem stellten die Hamburger Zöllner rund 700 Kilogramm Kokain sicher - bei weitem nicht so viel wie im vergangenen Jahr, als die Beamten fast vier Tonnen Kokain beschlagnahmten. „Wir können nicht verlässlich alle Verstecke finden, das ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich“, sagte der Leiter des Hauptzollamtes Hamburg, Christian Schaade. Größter Einzelfund im vergangenen Jahr waren rund 100 Kilogramm Kokain aus Brasilien. Die Drogen waren in extra eingeschweißten Böden zweier alter VW-Busse versteckt.

Auch über den Flughafen Hamburg versuchten Reisende auf vielfältige Art zu schmuggeln. Bei mehr als 40 000 Flughafen-Kontrollen wurden bei fast 3000 Passagieren Verstöße gegen die Zollbestimmungen nachgewiesen. Ein wichtiges Thema sei unter anderem der Artenschutz. „Man könnte meinen, dank der zahlreichen Aufklärungskampagnen verliere dieses Thema an Bedeutung, aber das Gegenteil ist der Fall“, sagte Tilman Lewitz, Leiter des Zollamts Flughafen. Im Gegensatz zu früher würden aber nicht mehr die Tiere wie Schlangen oder Krokodile selbst geschmuggelt, sondern verarbeitete Produkte wie zum Beispiel Nashornmehl.

Doch nicht alles, was der Zoll aus dem Verkehr zieht, ist an sich illegal. Einiges wird auch geschmuggelt, um Steuerzahlungen zu umgehen. So wurden im vergangenen Jahr unter anderem rund 750 000 Zigaretten und 184 Kilogramm Tabak sichergestellt, die Reisende unbemerkt ins Land einführen wollten. Viele aber halten sich auch vorbildlich an die Regelungen und deklarieren steuerpflichtige Waren, die sie mitführen. Auf diesem Weg nahmen die Hamburger Zollämter 2018 insgesamt 30,5 Milliarden Euro ein - etwas weniger als im Jahr 2017 (30,7 Milliarden Euro).

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