Erfurt:Heftiger Exporteinbruch im zweiten Quartal wegen Pandemie

Die Corona-Krise und der Lockdown vor einigen Monaten haben deutliche Spuren in der Thüringer Exportwirtschaft hinterlassen. Im zweiten Quartal wurden lediglich...

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Erfurt (dpa/th) - Die Corona-Krise und der Lockdown vor einigen Monaten haben deutliche Spuren in der Thüringer Exportwirtschaft hinterlassen. Im zweiten Quartal wurden lediglich Waren im Wert von drei Milliarden Euro aus Thüringen ins Ausland geliefert, 23,9 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Das teilte das Landesamt für Statistik am Donnerstag mit. Zuletzt habe es ähnliche Rückgänge im Zusammenhang mit der Finanzkrise 2008/09 gegeben, sagte ein Sprecher des Landesamts.

Vor allem in der Automobilbranche brachen die Ausfuhren weg: Fahrgestelle, Motoren und ähnliche Güter im Wert von etwa 379 Millionen Euro wurden ins Ausland geliefert - 47,7 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Auch bei Kunststoffwaren und bei Geräten zur Stromerzeugung und -verteilung war der Einbruch massiv.

Das Exportvolumen verkleinerte sich in fast allen bedeutenden Warenuntergruppen und gegenüber fast allen wichtigen Empfängerländern. Ausnahmen: Medikamente und andere pharmazeutische Erzeugnisse legten zu. Ihr Warenwert kletterte um 11,6 Prozent auf etwa 170 Millionen Euro. Zudem stieg das Exportvolumen nach China um 2,4 Prozent auf rund 217 Millionen Euro. Mit 223 Millionen Euro wurden nur in die USA Waren in einem höherem Gesamtwert geliefert. Frankreich (205 Millionen Euro) kam an dritter Stelle.

Auch der Gesamtwert der Importware ging um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 2,8 Milliarden Euro zurück. Zu den wichtigsten Lieferländern für Thüringen zählten dabei China (618 Millionen Euro), das Vereinigte Königreich (235 Millionen Euro) und die Niederlande (215 Millionen Euro).

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