Berlin:Vorbereitungen für ersten Atommüll-Transport auf dem Neckar

Mannheim (dpa/lsw) - Nach der Zustimmung des Verwaltungsgerichts Berlin zur Atommüll-Beförderung auf dem Neckar bereiten sich die Beteiligten auf die umstrittenen Transporte vor. Einen Termin für den ersten Einsatz des Schiffs mit Castor-Behältern will aber der Energieversorger EnBW weiterhin nicht nennen. "Es ergibt sich aus der Transportgenehmigung, dass dies von der EnBW und den Beteiligten nicht bekanntgegeben werden darf", sagte eine Unternehmenssprecherin.

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Mannheim (dpa/lsw) - Nach der Zustimmung des Verwaltungsgerichts Berlin zur Atommüll-Beförderung auf dem Neckar bereiten sich die Beteiligten auf die umstrittenen Transporte vor. Einen Termin für den ersten Einsatz des Schiffs mit Castor-Behältern will aber der Energieversorger EnBW weiterhin nicht nennen. „Es ergibt sich aus der Transportgenehmigung, dass dies von der EnBW und den Beteiligten nicht bekanntgegeben werden darf“, sagte eine Unternehmenssprecherin.

Nach dpa-Informationen ist die erste Verfrachtung von verbrauchten Brennstäben aus dem abgeschalteten AKW Obrigheim nach Neckarwestheim schon in der kommenden Woche geplant. Es wäre der erste Transport von Atommüll auf einem deutschen Binnengewässer. Geplant sind insgesamt fünf Transporte mit jeweils drei Castor-Behältern. Beobachter erwarten ein massives Sicherheitsaufgebot. Wasserschutz- und Bereitschaftspolizei sowie Boote und Hubschrauber stünden bereit, und Brücken und Schleusen würden vorübergehend gesperrt, hieß es.

Atomkraftgegner kündigten Mahnwachen und Protestaktionen an. „Wenn der in Neckarwestheim ankernde Schiffskonvoi nach Obrigheim fährt, findet eine Mahnwache in Gundelsheim neben dem Campingplatz statt“, teilte das Bündnis Neckar-Castorfrei mit. Beim ersten Transport von Obrigheim sei dann in Heilbronn eine Demonstration geplant.

Das Verwaltungsgericht Berlin hatte einen Eilantrag der Gemeinde Neckarwestheim am Dienstag abgelehnt. Das öffentliche Interesse an einem zügigen Rückbau des Atomkraftwerks Obrigheim überwiege die von der Kommune genannten Argumente, hatte das Gericht entschieden.

Neckarwestheims Bürgermeister Jochen Winkler (parteilos) sagte, der Gemeinderat wolle noch im Juni über weitere Schritte beraten. Gegen das Urteil ist beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg zwar Beschwerde möglich. Diese hätte aber keine aufschiebende Wirkung.

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