Agrar - Kremmen:Heidelbeersaison startet: Falken als Pflanzenschutz

Agrar - Kremmen: Heidelbeeren hängen an Sträuchern. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Heidelbeeren hängen an Sträuchern. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Kremmen (dpa/bb) - Die Heidelbeerzeit in Brandenburg hat begonnen. Die Saison für die Früchte wurde am Donnerstag auf einem Spargel- und Heidelbeerhof in Kremmen offiziell eröffnet. Dort sollen Turmfalken als Schädlingsbekämpfer eingesetzt werden, wie der Gartenbauverband Berlin-Brandenburg berichtete. Ziel sei es auch, weniger Pflanzenschutzmittel einzusetzen.

Falken waren zum Auftakt der Saison in Kremmen zunächst nicht zu sehen. Wegen des regnerischen Wetters pausierte am Donnerstag auf dem Hof auch die Ernte der Heidelbeeren. In Brandenburg und deutschlandweit ist die Anbaufläche für Heidelbeeren stetig gestiegen.

Wenn die Beeren nass gepflückt würden, seien sie weniger haltbar, erläuterte der Geschäftsführer des Betriebs, Malte Voigts, die Erntepause. Heiße und trockene Sommer können Heidelbeeren aber nicht viel anhaben: "Sie sind hitzebeständig und können hohe Temperaturen gut ab." Heidelbeeren werden in Brandenburg überwiegend von Hand gepflückt. Auch in Kremmen helfen Arbeitskräfte aus dem Ausland bei der Ernte, die etwa bis Mitte September dauert.

Zur Abwehr von Mäusen und Staren setzt der Kremmener Hof erstmals auch auf Falken. Drei Turmfalken-Paare, die erfolgreich gebrütet hätten, lebten mittlerweile dort. "Die bloße Anwesenheit der Turmfalken hat sich bereits als abschreckend erwiesen, so dass die gefräßigen Stare nicht mehr in Scharen über unsere reifen Beeren hereinfallen", sagte der Produktionsleiter für Heidelbeeren in Kremmen, Roland Bläsche, laut Mitteilung des Verbandes. Zudem will er auch Fledermäuse einsetzen, die Nachtfalter erbeuten. So sollen Schäden an den Pflanzen verringert werden.

Im Juni 2021 bauten die Betriebe in Brandenburg nach Angaben des Gartenbauverbandes auf einer Fläche rund 415 Hektar Heidelbeeren an. Geerntet wurden etwa 1820 Tonnen. Vor rund zehn Jahren war die Anbaufläche 99 Hektar groß.

Der Gartenbauverband Berlin-Brandenburg rechnet mit einem Ertragszuwachs in dieser Saison von etwa zehn Prozent. "Wir gehen von einer guten Entwicklung aus", sagte Geschäftsführer Andreas Jende. Kulturheidelbeeren gelten als Brandenburgs wichtigste Strauchbeerenart.

© dpa-infocom, dpa:220707-99-936515/4

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