Hannover:Landvolk kritisiert Vorschläge für Dünge-Beschränkungen

Berlin/Hannover (dpa/lni) - Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) schlägt auf Drängen der EU-Kommission weitere Verschärfungen der Düngeregeln zum Schutz des Grundwassers vor. So sollen in nitratbelasteten Gebieten Sperrzeiten fürs Düngen auf Weiden und Wiesen um zwei Wochen auf vier Monate von Oktober bis Ende Januar ausgedehnt werden. Dünge-Vorgaben für Hangflächen sollen schon ab fünf Prozent Neigung statt ab zehn Prozent greifen. Das geht aus einem Ministeriumspapier für ein erneutes Treffen von Bund und Ländern an diesem Mittwoch in Berlin hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das Landvolk in Hannover reagierte mit Kritik.

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Berlin/Hannover (dpa/lni) - Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) schlägt auf Drängen der EU-Kommission weitere Verschärfungen der Düngeregeln zum Schutz des Grundwassers vor. So sollen in nitratbelasteten Gebieten Sperrzeiten fürs Düngen auf Weiden und Wiesen um zwei Wochen auf vier Monate von Oktober bis Ende Januar ausgedehnt werden. Dünge-Vorgaben für Hangflächen sollen schon ab fünf Prozent Neigung statt ab zehn Prozent greifen. Das geht aus einem Ministeriumspapier für ein erneutes Treffen von Bund und Ländern an diesem Mittwoch in Berlin hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das Landvolk in Hannover reagierte mit Kritik.

„Den Klageandrohungen der EU muss die Bundesregierung mit dem Verweis auf die schon 2017 verschärfte deutsche Düngeverordnung begegnen“, forderte Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke in Hannover. Weitere Einschnitte lehnt der Verband ab. Die Landwirte hätten bereits mit einem deutlich eingeschränkten Verbrauch an Mineraldünger und einer Reduzierung der Tierbestände auf die strengeren Vorgaben reagiert. Eine pauschale Reduzierung der Stickstoffdüngung um 20 Prozent in sogenannten nitratsensiblen Gebieten laufe der Praxis zuwider, Pflanzen und Böden würden ausgehungert.

Die EU-Kommission hatte Deutschland wegen zu hoher Nitratwerte im Grundwasser verklagt und 2018 beim Europäischen Gerichtshof Recht bekommen - Düngen etwa mit Gülle ist eine Hauptursache. Das Urteil bezog sich zwar noch auf ältere Düngeregeln. Auch die erst 2017 geänderten Vorgaben müssen nun aber verschärft werden, sonst könnten letztlich Strafzahlungen drohen. Berlin legte im Juni neue Vorschläge vor, die Kommission erwartet bis Mitte September aber zusätzliche.

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