Seit der Einführung des 49-Euro-Tickets scheinen die Menschen tatsächlich mehr mit der Bahn zu fahren. Das legt zumindest eine Auswertung der Mobilitätsdaten des Mobilfunkanbieters 02 Telefónica nahe, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Darin zeigt sich seit Anfang Mai, als das Deutschland-Ticket eingeführt wurde, ein deutlicher Anstieg bei Zugreisen von mehr als 30 Kilometern. Im Juni war die Zahl dieser Fahrten um mehr als ein Viertel höher als noch im April.
Der Mobilfunkanbieter misst außerdem eine "wahrnehmbare Verlagerung von der Straße auf die Schiene" um etwa 2,5 Prozentpunkte. Mit den Auswirkungen des 9-Euro-Tickets kann sein 40 Euro teurerer Nachfolger aber nicht mithalten. Nachdem dieses im Juni 2022 eingeführt wurde, fiel der Sprung bei den Zugreisen deutlich stärker aus als dies jetzt der Fall ist. Für die Analyse hat der Datenspezialist Teralytics für O2 Telefónica die anonymisierten Bewegungsprofile von rund 40 Millionen Handys ausgewertet und auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet.
Das Deutschlandticket berechtigt für 49 Euro pro Monat bundesweit zur Fahrt im gesamten Nah- und Regionalverkehr. Im Juni wurde es nach Angaben des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) von gut 9,6 Millionen Fahrgästen genutzt (Stand 20. Juni). Der VDV geht davon aus, dass sich perspektivisch 17 Millionen Menschen ein Deutschlandticket zulegen werden. Vor allem über die Jobticket-Variante erhofft sich der Verband noch neue Kunden - viele Unternehmen hatten die bisherigen Jobtickets noch nicht rechtzeitig zum Start im Mai auf Deutschlandtickets umgestellt.