Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik hat ein Gericht einen aktiven Offizier als Terroristen verurteilt. Die Bundeswehr muss nun ihre Lehren ziehen.
Urteil gegen Bundeswehrsoldat
:Franco A. war zur Terrortat entschlossen
Der Offizier wird zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, weil das Gericht sich sicher ist: "Das Ob der Tat stand fest." Nur über das Wie und Wann sei sich der Vielredner Franco A. noch unklar gewesen.
Prozess in Frankfurt
:Fünfeinhalb Jahre Gefängnis für Franco A.
Der 33-jährige suspendierte Bundeswehroffizier hatte Waffen gehortet und sich zum Schein als syrischer Flüchtling ausgegeben. Das Gericht ist überzeugt, dass er eine "schwere staatsgefährdende Straftat" begehen wollte.
MeinungTerrorismus
:Offenbarung
Bundeswehroffizier Franco A. zeigt sich vor Gericht radikal. Erstaunlich, dass das vorher niemand bemerkt hat.
Terrorprozess in Frankfurt
:Die Notizen von Franco A.
Auf der Liste des rechtsradikalen Bundeswehroffiziers stehen Waffen, aber auch Namen linksgerichteter Politiker. Es sei bloß eine Rechercheliste, sagt der Angeklagte. Richter und Staatsanwaltschaft deuten sie anders.
Terrorprozess
:Angeblich alles ganz harmlos
Er weiß, wie man Hinterhalte legt und hat den Nahkampf gelernt, aber ein Rechtsextremer und Terrorist will der Bundeswehroffizier Franco A. nicht sein - auch wenn er angeblichen Feinden nachstellte.
Rechtsextremer Soldat
:OLG sieht keinen Terrorverdacht bei Franco A.
Die Begründung: Er habe monatelang Waffen und Sprengstoff gehortet, mögliche Opfer ausgesucht und einen denkbaren Tatort ausspioniert - und trotzdem noch keinen Anschlag begangen. Der Fall des Soldaten, der sich beim Bamf erfolgreich als Syrer ausgegeben hatte, geht nun ans Darmstädter Landgericht.
Rechtsextremismus
:Kein dringender Tatverdacht: Oberleutnant Franco A. auf freiem Fuß
Der Bundesgerichtshof hebt den Haftbefehl gegen den terrorverdächtigen Offizier Franco A. auf, der sich als Asylsuchender ausgegeben hatte.
Bundeswehr
:Opposition wirft von der Leyen Untätigkeit vor
Die Ministerin habe Appelle ignoriert, die eine kritische Auseinandersetzung mit dem Erbe der Wehrmacht forderten.
Ursula von der Leyen unter Druck
:In eigener Sache
Die Verteidigungsministerin verschafft sich Luft in der Affäre um rechtsextreme Umtriebe in der Bundeswehr: Ihre harte Kritik an der Truppe tue ihr leid, sagt sie. Und entspannt damit auch ihr Verhältnis zur CDU.
Bundeswehr
:Von der Leyen: Wehrmacht darf "in keiner Form traditionsstiftend sein"
Beim Besuch der Deutsch-Französischen Brigade, in der der terrorverdächtige Franco A. gedient hat, wird der Ministerin ein Raum mit Weltkriegs-Devotionalien gezeigt. Sie reagiert mit deutlicher Kritik.