Wohnen - Kiel:Haus & Grund regt Landesprogramm zur Flächenentsiegelung an

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Kiel (dpa/lno) - Der Eigentümerverband Haus & Grund hat die Landesregierung aufgefordert, unverzüglich ein Programm aufzulegen, um die Entsiegelung von Flächen in Städten zu fördern. "Innenhöfe und stillgelegte Gewerbeflächen bieten ein enormes Potenzial", sagte der Landesvorsitzende Alexander Blažek am Freitag. "Viele Innenhöfe sind wüste Flächen - im wahrsten Wortsinne -, die oftmals mit baufälligen Garagen zubetoniert sind." Vor dem Hintergrund der Hitze an den vergangenen Tagen verwies Blažek darauf, dass sich versiegelte Flächen wie Straßen und die Fassaden der Gebäude tagsüber durch die Sonneneinstrahlung aufheizten und nachts die gespeicherte Wärme wieder abstrahlten.

In dänischen Städten wie Aarhus und Kopenhagen gebe es in vielen Innenhöfen grüne Oasen mit hoher Aufenthaltsqualität und Spielplätzen für Kinder. "Ein weiteres Gebot muss lauten, dass Nachverdichtung vor Neubau geht", meinte Blažek. Mit jedem Neubau würden regelmäßig Grünflächen versiegelt, was die Temperaturerhöhung beschleunige.

"Aktuell sind wir von dem Ziel, weniger Flächen zu verbrauchen, weit entfernt", stellte Blažek fest. "Derzeit werden täglich in Schleswig-Holstein 3,1 Hektar - das entspricht der Fläche von etwa zwei Fußballfeldern - versiegelt." Förderprogramme für Nachverdichtung könnten dazu beitragen, die von der Landesregierung bis 2030 angestrebte Senkung auf 1,3 Hektar zu erreichen.

Große Möglichkeiten bieten laut Blažek die Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum, der Dachgeschossausbau und das Aufstocken von Gebäuden. Damit würde man der Flächenversiegelung Einhalt gebieten und Wohnraum schaffen, wo die Nachfrage am höchsten sei, nämlich in Ballungsräumen.

© dpa-infocom, dpa:220722-99-119686/2

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