Geschenktipps:Gut gegen Dunkelheit

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Zickzack mit Stil: Notizbücher von Missoni für Moleskine. (Foto: Hersteller)

Stapfen, sprühen, schreiben: Mit Winterstiefeln, Rosenspray und Notizbuch wird selbst der neblige November zum Vergnügen.

Von Anne Goebel, Jan Kedves, Julia Rothhaas, Max Scharnigg und Silke Wichert

Moleskine und Missoni, das ist mal eine wirklich schlüssige Kooperation. Das italienische Modehaus mit Fokus auf Strick steht wie kaum ein anderes für graphische Muster, dazu passt ein Hersteller von Notizbüchern bestens. Noch dazu sind beide Unternehmen in der Lombardei zuhause, und obwohl sich die Papeterie-Marke einen traditionsreichen Anstrich gibt mit ihren schlichten schwarzen Kladden, ist sie das jüngere Label von beiden: gegründet 1997, Missoni gibt es schon seit 1953. Der legendäre Firmenchef Ottavio Missoni, erst Leichtathlet, dann Modeunternehmer, hat die Entwürfe für sein Wellenlinien-Design noch ganz nach alter Schule mit Buntstiften auf Zeichenpapier hingeworfen. Ein Grund mehr für die Notizbücher im Zickzack-Stil ( 30 Euro, moleskine.com).

Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose? Von wegen. Viele der Blumen werden nämlich mit Pestiziden behandelt, was einem bei Gesichtspflege dann doch zu denken gibt. Die Rosen für das Blütenwasser von Maijuni dagegen stammen aus rein biologischem Anbau. Die Berliner Gründerin Diana Deltschew hat durch ihre Großmutter bulgarische Wurzeln und verbrachte viele Sommer in der Nähe der Blumenfelder voller Damaszener Rosen, die zu den begehrtesten für die Parfumproduktion gehören. Ihr Spray lässt sie heute nach alter Destillations-Methode ohne Zusatzstoffe herstellen. Es soll die Haut ausgleichen, Rötungen und Entzündungen lindern und als Badezusatz entspannen - vor allem duftet jeder Tropfen wie ein Strauß Blumen (50ml 25 Euro, über thewearness.com).

Willkommen bei Supreme - jetzt auch in Berlin. (Foto: Blaine Davis/Supreme)

Die New Yorker Marke Supreme war bis vor einigen Jahren so ultrahip, dass es fast wehtat. Heute ist sie immer noch hipper als andere Hipster-Marken, weswegen das Gerücht in Berlin eine große Runde machte: Supreme eröffnet einen Store in der Torstraße! Am Donnerstag wurde er tatsächlich aufgesperrt, inklusive Security vor der Tür und einer Schlange voller Teenager, die entweder ihre Skateboards mitgebracht oder ihre zahnbürstengeputzten Yeezy-Sneakers angezogen hatten. Supreme, 1994 vom Geschäftsmann James Jebbia in Manhattan gegründet, subsumiert die ästhetischen Codes der Skate-, Street- und Hip-Hop-Kultur und packt sein ikonisches Logo (weiße Futura-Font-Schrift auf rotem Kasten) auf limitierte T-Shirts, Hoodies und mehr. Die Marke wurde 2020 für 2,1 Milliarden Dollar von der VF Corporation aus Denver, Colorado, übernommen. Zu deren Portfolio gehören Marken wie Vans oder The North Face, mit denen Supreme oft zusammengearbeitet hat; das Co-Branding flutscht nun konzernintern also noch synergetischer. Bleibt die Frage, was aus dem Geschäftsmodell wird: Früher stellte Supreme künstliche Verknappung über Profit-Maximierung. Die Erweiterung des Store-Netzes deutet auf eine Verschiebung zu mehr Gewinn hin. Der Berliner Laden, untergebracht in einer früheren Skoda-Werkstatt, fällt mit seiner modernistischen Fassade inmitten der Ostberliner Gründerzeithäuser auf. 2008 zog hier Adidas ein, seitdem ist die Torstraße 74 eine Mode-Adresse. Jetzt gibt es hier Skateboards, Shirts und Supreme-Tiffany-Kettchen - wenn sie nicht schon ausverkauft sind.

Arktistauglich und auch sonst extrem: Snow Mantra Boot von Canada Goose. (Foto: Hersteller)

Die Marke Canada Goose verbindet man mit Parkas für die ganz kalten Winterwochen. Neben dieser Expertise für dicke Jacken wird das Sortiment des Outdoor-Spezialisten aber immer größer, neuester Zuwachs ist eine eigene Schuhkollektion. Auch hier geht's um den Extrembereich - zunächst kaufte man die Spezialschuhfirma Baffin auf, dann folgte eine jahrelange Entwicklungsphase. Der nun vorgestellte "Snow Mantra Boot" hat den Anspruch, der beste Schneeschuh der Welt zu sein - extrem warm und mit einer Vielzahl an Hightech-Funktionen ist er für Menschen, die regelmäßig Richtung Everest unterwegs sind. Für den winterlichen Alltag zwischen Wanderung und Weihnachtsmarkt sind die "Journey Boots" geeignet - robuste Kurzschaftstiefel, bei denen besonderer Wert auf Tragekomfort gelegt wurde (erhältlich über canadagoose.com und ausgewählte Boutiquen).

Pilz auf dem Kopf: In diesem Herbst wird das Haar "Mushroom Blonde" gefärbt. (Foto: Screenshot/ Instagram/ salonlysium)

Seit Jahren machen die Hersteller von Wandfarben mit einer Bandbreite an ungewöhnlichen Farbnamen auf sich aufmerksam: von "Mole's Breath" (Maulwurfs-Atem) von Farrow & Ball bis hin zu "Bassoon" (Fagott) von Little Greene. Welcher Ton damit gemeint ist? Dafür braucht man dann doch ein paar mehr Infos. Übertroffen werden sie in ihrer Kreativität dabei nur von der Haarfarbenindustrie. Nach "Toasted Coconut" oder "Biscuit brunette" ist laut dem britischen Magazin Glamour in diesem Herbst Mushroom Blonde gefragt, so lassen es zumindest die Anfragen auf der Bilderseite Pinterest vermuten: ein 15-prozentiger Anstieg auf der Suche nach diesem Farbton innerhalb eines Monats. Warum der Farbton so gefragt ist, wo sich Pilze auf dem Kopf eher nach Hautkrankheit oder Beatles anhören, bleibt offen - neu ist er allerdings nicht. Denn am Ende ist ein Mischmasch aus Dunkelblond und Hellbraun gemeint, der früher noch Straßenköterblond hieß, aber das lässt sich unter diesem Titel eben nicht so gut verkaufen. Ob Kokosnuss oder Biskuit: Der Name dürfte den meisten Nutzern von Haarfärbemitteln ohnehin egal sein. Im Jahr 2020 griffen rund 2,4 Millionen Deutsche ein- bis zweimal pro Monat verlässlich zum Farbtopf.

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