Trend-Literatur:Geist ist geil

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Dior setzt neuerdings auf mondäne Taschen-Bücher mit seinem Book Tote Club. (Foto: Marion Berrin/Dior)

Buchclubs von Chanel und Dior, Mode für Bücherwürmer und hippe Läden mit Vintage-Editionen - Bücher sind das neue, alte Stilsymbol. Angeblich werden sie sogar gelesen.

Von Silke Wichert

Wie alles an, bei und von Gwyneth Paltrow sind auch die Bücherregale in ihrer Villa in L.A. perfekt ausbalanciert. Im Wohnzimmer einige Bildbände über Mode (Valentino, Pucci, Óscar de la Renta), ein bisschen Reise (Havanna, French Riviera), dazu ein Buch übers Surfen, aber auch ein Hingucker wie Genesis von Sebastião Salgado, das in der Sumo-Edition wuchtige 3500 Euro kostet. Mal sind sie vertikal eingereiht, mal akkurat gestapelt, farblich aber nur hier und da aufeinander abgestimmt. Zu offensichtlich soll wahrscheinlich nicht sein, was mittlerweile sowieso jeder weiß: Paltrow hatte ein bisschen Hilfe bei ihren jetzt mehr als 600 Büchern im Haus. Sie wurden zu großen Teilen von Thatcher Wine ausgesucht, einem langjährigen Sammler, Buchhändler und nun auch "Kurator für Privatbibliotheken". Schließlich seien Bücher nicht zwangsläufig zum Lesen, sondern genauso tolle Ausstellungsobjekte, und reflektierten, "wer wir sind", wie er einmal im Magazin Town & Country erklärte. Angesichts seiner Dienstleistung müsste es vielleicht ehrlicherweise heißen: "wer wir sein wollen".

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