Oberhof (dpa) - Wegen der Klimakrise könnten Olympische Winterspiele künftig öfter an denselben Orten stattfinden.
„Eine der Überlegungen ist, dass man tatsächlich über ein gewisses Rotationssystem nachdenkt“, sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, bei einer Presserunde am Rande der Rennrodel-Weltmeisterschaften in Oberhof. So könnten schneesichere Wintersportorte regelmäßig Ausrichter von Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften sein und somit langfristig planen. Dann wäre, so Bach, möglicherweise sichergestellt, „dass die Anlagen auf dem notwendigen hohen Standard bleiben“.
Dadurch, dass „insbesondere in Europa“ weniger Wintersportorte verblieben, werde es dazu kommen, dass die vorhandenen schneesicheren Gebiete bei Touristen begehrter würden, prognostizierte Bach. Das könne aber auch die Bereitschaft in diesen Wintersportorten senken, „Zeiten zu reservieren für Wintersportereignisse oder Olympische und Paralympische Winterspiele über vier oder sechs Wochen“, führte der 69-Jährige aus, „weil das eine Beeinträchtigung ihrer Stammgäste bedeuten könnte“.
All dies müsse mitgedacht werden, wenn die Wintersport-Verbände künftig Wettkampfkalender planten „und wenn es um die Vergabe der Olympischen Winterspiele geht für die Zeit insbesondere nach 2030“.
Aus Gründen der Nachhaltigkeit sollten auch „künftig keine neuen Bob- und Rodelbahnen mehr, und keine neuen Skisprungschanzen mehr“ gebaut werden. Ausnahmen werde es aber immer geben, meinte Bach. In China habe man die neue Bob- und Rodelbahn mitgetragen, weil dort seien „mehr als 300 Millionen Chinesen, die sich dem Wintersport zuwenden wollen“.
© dpa-infocom, dpa:230131-99-419527/2