Vorschau: Bundesliga, 11. Spieltag:Schalke ohne Asamoah

Gerald Asamoah "muss" beim FC Schalke 04 zuschauen, die Bayern sorgen sich um Bastian Schweinsteiger, ganz Köln fragt sich, wer eigentlich für den Spitznamen "Super-Nova" verantwortlich ist. Die sueddeutsche.de-Chancenanalyse zum Bundesliga-Spieltag.

Vorschau: Bundesliga, 11. Spieltag

FC Schalke 04 - FC St. Pauli (Freitag, 20.30 Uhr)

1 / 9
(Foto: imago sportfotodienst)

Das spricht für Schalke: Eigentlich nur Manuel Neuer. Der rettete den Schalkern im Champions-League-Spiel in Tel Aviv den glücklichen Punkt. Der Rest der Mannschaft hatte wohl vor dem Spiel beschlossen, an diesem Abend nicht Fußball spielen zu wollen. Felix Magath sagte nach dem lustlosen Gekicke seiner Mannschaft: "Bisher haben wir in der Champions League gute Leistungen gebracht und dann anschließend in der Meisterschaft daneben gelegen. Jetzt habe ich die Hoffnung, dass wir es diesmal umgedreht machen und uns die gute Leistung für die Bundesliga aufgehoben haben." Das nennt man dann wohl Zweckoptimismus. Das spricht für St. Pauli: Die Hamburger sind das fünftbeste Auswärtsteam der Liga. Zwar holte St. Pauli auf Schalke überhaupt erst ein einziges Pünktchen, und das vor mehr als 13 Jahren beim 0:0 im Februar 1997. Der letzte Schalker Heimsieg liegt aber gefühlt noch viel, viel länger zurück. Wermutstropfen aber: Gerald Asamoah (im Bild) wird an seiner alten Wirkungsstätte fehlen. Böse Zungen behaupten, der Neu-Hamburger habe sich seine gelb-rote Karte am vergangenen Spieltag auf Geheiß von Felix Magath abgeholt - schließlich zahlt Schalke immer noch einen Teil von Asamoahs Gehalt. Das spricht für ein 0:0: Vieles. Der schlechteste Angriff (Schalke, zehn Tore) trifft auf den zweitschlechtesten (St. Pauli, zwölf). Texte: Albert Linner

Vorschau: Bundesliga, 11. Spieltag

Hamburger SV - TSG 1899 Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr)

2 / 9
(Foto: dapd)

Das spricht für Hamburg: Die Süd-Stärke des HSV. Während die Hamburger gegen die Nachbarn im Norden in drei Spielen (St. Pauli, Wolfsburg, Bremen) nur ein mickriges Pünktchen holten, lassen sie gegen die Teams aus dem Süden der Republik den großen Macker raushängen. In vier Spielen gab es zwei Siege (Frankfurt, Kaiserlautern) und zwei Remis (Nürnberg, München). Da trifft es sich gut, dass der Gegner diesmal aus Baden-Württemberg kommt. Das spricht für Hoffenheim: Gylfi Sigurðsson (im Bild), dessen Orientierung auf dem Spielfeld weit besser zu sein scheint als im beschaulichen Kraichgau. Auf die Frage nach seinem Wohnort antwortete der isländische Neuzugang nonchalant: "Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie der Ort heißt." Dafür führte er die TSG am vergangenen Spieltag mit seinen Saisontoren drei und vier sowie einer Vorlage zum souveränen 4:0-Sieg über Hannover 96. Ach ja, Sigurðssons Wohnort heißt übrigens Wiesloch, 13 Kilometer westlich von Hoffenheim.

Vorschau: Bundesliga, 11. Spieltag

Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr)

3 / 9
(Foto: dapd)

Das spricht für Frankfurt: Theofanis Gekas (links im Bild). Der Grieche weigert sich zwar standhaft, deutsch zu lernen, die passenden Antworten gibt er dafür sportlich. Sechs Mal traf Gekas allein in den vergangenen fünf Spielen. Damit kehrt derzeit so etwas wie Glanz und sportlicher Erfolg zurück zur Eintracht, die in den vergangenen Jahren den zwar unschönen aber nicht unberechtigten Beinamen "graue Maus" führte. Das spricht für Wolfsburg: Das Offensiv-Trio. 16 der 17 Wolfsburger Treffer haben Edin Dzeko (sieben), Grafite (sechs) und Diego (drei) fabriziert. Daher gilt es als gesichert, dass Steve McClaren das Trio auch gegen Frankfurt auflaufen lässt. Auch ansonsten scheint der Engländer langsam seine Wunschformation gefunden zu haben.

Vorschau: Bundesliga, 11. Spieltag

Borussia Mönchengladbach - Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr)

4 / 9
(Foto: dpa)

Das spricht für Mönchengladbach: Quasi nichts. Höchstens die Tatsache, dass Michael Frontzeck scheinbar nichts unversucht lässt, um doch mal wieder ein Spiel zu gewinnen. Oder wenigstens ein Unentschieden zu holen. Drei-Gegentore-pro-Spiel-Torwart Logan Bailly raus, dafür Christopher Heimeroth rein. Problem nur: Die Drei-Gegentore-pro-Spiel-Abwehr davor kann man nicht so ohne weiteres austauschen. Das spricht für München: Der Trend. Siege gegen Freiburg oder in Transsylvanien sind zwar normalerweise nach dem Selbstverständnis eines FC Bayern keine große Sache. Und doch scheinen die souveränen Vorstellungen gegen diese sportliche B-Prominenz den Münchnern Selbstvertrauen zu geben. Dazu kommt: Plötzlich haben sich auch wieder alle lieb. Der Hoeneß den van Gaal, der van Gaal den Gomez. Philipp Lahm gefällt es sogar so gut, dass er gleich für immer dableiben möchte. Wäre da nur nicht die Sorge um die Zukunft von Bastian Schweinsteiger (vorne im Bild).

Vorschau: Bundesliga, 11. Spieltag

SC Freiburg - FSV Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr)

5 / 9
(Foto: dapd)

Das spricht für Freiburg: Einiges. Vorausgesetzt, Stefan Reisinger (im Bild) spielt nicht von Anfang an. Was klingt wie harsche Kritik, ist in Wirklichkeit ein Lob und, ja, so etwas wie ein Matchplan. Reisinger erzielte in den vergangenen beiden Ligaspielen jeweils nach seiner Einwechslung ein Joker-Tor. Gegen Cottbus im DFB-Pokal spielte Reisinger von Anfang an und machte, richtig: kein Tor. Got it, Robin Dutt? Das spricht für Mainz: Laut Vorvorgänger Klopp bringt Thomas Tuchel den FSV Mainz 05 "im Minutentakt nach vorne". Ob das für die 90 Minuten gegen seine Dortmunder auch galt, ließ Klopp allerdings offen. Tuchels Mainzer jedenfalls denken nach der Schlappe im Spitzenspiel gar nicht daran, mit ihrem Höhenflug einfach aufzuhören. Macht ja auch viel zu viel Spaß.

Vorschau: Bundesliga, 11. Spieltag

1. FC Nürnberg - 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr)

6 / 9
(Foto: dapd)

Das spricht für Nürnberg: Andreas Wolf. Dem Nürnberger Kapitän winkt im Alter von 28 Jahren erstmals eine Nominierung für die Nationalmannschaft - allerdings lockt ihn nicht Jogi Löw, sondern Dick Advocaat. Der russische Nationaltrainer ist ein Fan des in Leninabad in der ehemaligen Sowjetunion (heute Chudschand in Tadschikistan) geborenen Wolf und will ihn im Dress der Sbornaja sehen. Der Nürnberger soll nicht abgeneigt sein. Das spricht für Köln: Milivoje Novakovic (links im Bild). Unter Soldo bestenfalls noch Einwechselspieler, ist "Super-Nova" unter Frank Schäfer wieder gesetzt und Torgarant. Ein Treffer im Pokal gegen 1860 München, drei in der Bundesliga gegen den HSV. Fragt sich nur noch: Wer hat dem armen Mann eigentlich den entsetzlichen Spitznamen "Super-Nova" verpasst?

Vorschau: Bundesliga, 11. Spieltag

Hannover 96 - Borussia Dortmund (Sonntag, 15.30 Uhr)

7 / 9
(Foto: AFP)

Das spricht für Hannover: Jürgen Klopp (im Bild) kann alles - außer in Hannover gewinnen. Keines seiner fünf Gastspiele konnte der Dortmunder Trainer bei den Niedersachsen für sich entscheiden. Außerdem ist die Liaison von Hannovers Stürmer Didier Ya Konan und der heimischen AWD-Arena eine äußerst fruchtbare. Immer wenn der Ivorer in dieser Saison zu Hause auflief, traf er mindestens einmal und Hannover verlor nicht. Das spricht für Dortmund: Jürgen Klopp kann alles. Zum Beispiel auswärts alles abräumen, was sich ihm und seinen Dortmunder Spitzenreitern in der Bundesliga in den Weg stellt. Alle fünf Auswärtsspiele wurden mit mindestens zwei Toren Abstand gewonnen. Die Borussen legten dabei jedes Mal ein Tempo vor, als könnten sie es kaum erwarten, wieder zurück ins kuschlige Dortmund zurückzukommen.

Vorschau: Bundesliga, 11. Spieltag

VfB Stuttgart - Werder Bremen (Sonntag, 17.30 Uhr)

8 / 9
(Foto: AFP)

Das spricht für Stuttgart: Die volle Konzentration auf die Bundesliga. Mit einer Souveränität, die ihnen wohl nicht einmal die optimistischsten Fans zugetraut hätten, haben sich die Schwaben bereits nach vier Spieltagen für die nächste Runde in der Europa League qualifiziert. Der Fokus kann nun also voll und ganz auf die alljährliche Aufholjagd gelegt werden. Das spricht für Bremen: Die volle Konzentration auf die Bundesliga. Denn nach der Pleite gegen Twente sind die Bremer so gut wie raus aus der Champions League. Nicht einmal die optimistischsten Fans glauben wohl noch an irgendwelche Wunder von der Weser. Dafür kehrt Nationalkeeper Tim Wiese zurück ins Tor. Außerdem dürfte Thomas Schaaf das Experiment mit Thorsten Frings (links im Bild) in der Innenverteidgung schnell wieder beenden. Werders alter Mann war gegen Enschede indisponiert, zu langsam und bei seiner roten Karte zu ungeschickt.

Vorschau: Bundesliga, 11. Spieltag

Bayer Leverkusen - 1. FC Kaiserslautern (Sonntag, 17.30 Uhr)

9 / 9
(Foto: Bongarts/Getty Images)

Das spricht für Leverkusen: Jupp Heynckes (im Bild). Der will in die Top Drei der Trainer-Rangliste. 912 Punkte hat er bereits in der Bundesliga gesammelt - das ist in etwa so viel wie Fortuna Düsseldorf. Am Sonntag könnte er mit einem Sieg zu Ottmar Hitzfeld auf Rang drei aufschließen. Weiter vorne warten noch zwei weitere Granden des Trainergeschäfts: Udo Lattek und Otto Rehhagel. Das spricht für Kaiserslautern: Die Gier ist zurück. Kaiserslauterns Boss Stefan Kuntz hatte bis vor kurzem bei seinen Spielern eben jene vermisst. Gut, dass am vergangenen Spieltag die Drei-Gegentore-pro-Spiel-Gladbacher kamen und die Spieler gierig darauf war, den Schnitt der Fohlen auf keinen Fall zu verwässern. Die Pfälzer siegten 3:0, was nach dem Sieg im Pokalspiel gegen Alemannia Aachen bereits der zweite Sieg in Folge war.

© sueddeutsche.de/alin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: