Uli Hoeneß:Draxler würde dem FC Bayern "gut zu Gesicht stehen"

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"Ich möchte keinen Spieler für 100 Millionen Euro kaufen, auch wenn ich sie hätte": Uli Hoeneß, der Präsident des FC Bayern. (Foto: dpa)
  • Uli Hoeneß gibt ein Interview und kritisiert darin den Ablöse-Wahnsinn im Fußball.
  • "Ich möchte keinen Spieler für 100 Millionen Euro kaufen, auch wenn ich sie hätte", sagt Hoeneß.
  • Auch bestätigt er, dass der Verein über eine Verpflichtung von Julian Draxler nachgedacht habe.

Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß hat die horrenden Ablösesummen in diesem Sommer erneut hinterfragt. "Ich bin der Meinung: Kein Spieler der Welt ist 100 Millionen Euro wert", sagte das 65 Jahre alte Vereinsoberhaupt des deutschen Rekordmeisters der Sport Bild.

In diesem Sommer hatten in Barcelonas Neymar (für 222 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain) und Dortmunds Ousmane Dembélé (für 105 Millionen Euro zum FC Barcelona) gleich zwei Spieler die einstmals magische Marke geknackt. "Ich möchte keinen Spieler für 100 Millionen Euro kaufen, auch wenn ich sie hätte. Dafür ist mir das Geld zu schade", sagte Hoeneß.

Hoeneß spricht über Salihamidzic

Den Transferrekord kommentierte der Bayern-Boss neckisch: "Meines Wissens ist der Fußballer Neymar durch seine neue Ablösesumme nicht besser geworden." Die Münchner hatten sich 2013 selbst mit einer Verpflichtung des Brasilianers beschäftigt, kauften dann aber den späteren WM-Siegtorschützen Mario Götze, der inzwischen wieder zu Borussia Dortmund zurückgekehrt ist.

Die internationalen Ziele will Hoeneß trotz der Sommerrekorde auf dem Transfermarkt nicht anpassen. "Unser Ehrgeiz ist, dass wir ohne Wahnsinns-Transfers Champions-League-Sieger werden. Das wäre mein Traum", sagte der Präsident.

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Selbst im unteren Preissegment grassiert der Ablöse-Irrsinn: Everton zahlt 50 Millionen für Gylfi Sigurdsson - und plötzlich gewinnen auch Spieler an Wert, die kaum gespielt haben.

Von Martin Schneider

Draxler würde den Bayern "gut zu Gesicht stehen"

Positiv äußerte sich Hoeneß über den neuen Sportdirektor Hasan Salihamidzic. "Wir sind in diesem Bereich sehr gut aufgestellt, da mache ich mir keine Sorgen", erklärte er. Ex-Profi Salihamidzic habe "übrigens dasselbe Angebot" angenommen, das Philipp Lahm abgelehnt hat, wie Hoeneß betonte.

Auch bestätigt der Bayern-Präsident, dass im Verein über eine Verpflichtung von Julian Draxler (PSG) nachgedacht worden sei. "Dass Draxler ein Spieler ist, der dem FC Bayern gut zu Gesicht stehen würde, steht außer Frage", sagte Hoeneß. Er schränkte aber ein: Würde der FC Bayern einen solchen Transfer anstreben, "käme wie schon bei der Verpflichtung von James gleich wieder die nächste Frage auf: Was ist mit Thomas Müller? Ich habe jetzt schon Bauchschmerzen, wenn alle Spieler mal wieder fit sein sollten. Aber wir wollen keinen unserer Spieler abgeben."

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