Stadionsperre:Osnabrück sucht Lösungen, Schalke will spielen

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Schalkes Bryan Lasme (r) und Maxwell Gyamfy von Osnabrück in Aktion. (Foto: Bernd Thissen/dpa)

Zweitligist Osnabrück hat nicht nur sportliche Probleme. Im Stadion gibt es Mängel am Dach. Die Stadt verbietet vorerst die Nutzung. Schalke lehnt eine Verschiebung des nächsten Spiels ab.

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Osnabrück (dpa) - Die Austragung des Zweitligaspiels VfL Osnabrück gegen Schalke 04 ist weiter offen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) kann erst über eine mögliche Verlegung der für Samstag (13.00 Uhr/Sky) angesetzten Partie entscheiden, sobald die Nutzungsunterlassung der Stadt bei der DFL eingetroffen ist. Dies war am Mittwoch bislang nicht geschehen. Die Nutzungsunterlassung wird spätestens am Donnerstag erwartet.

Der Tabellenletzte aus Osnabrück hatte am Dienstagabend mitgeteilt, dass wegen baulicher Mängel an der Dachkonstruktion des Stadions die zuständigen Behörden der niedersächsischen Stadt die Nutzung der Fußball-Arena vorübergehend untersagt haben.

Schalke lehnt eine Verschiebung des richtungsweisenden Zweitligaspiels ab. „Der FC Schalke 04 steht jederzeit für zielführende Gespräche zur Verfügung. Sollte die Begegnung dennoch abgesagt werden, behält sich der Club alle rechtlichen Mittel vor, um die Interessen des Vereins und seiner Mitglieder zu schützen“, heißt es in einer Mitteilung des Clubs von Mittwoch. Diese Haltung habe der Revierclub der DFL in einem Schreiben am Mittwoch „erneut und unmissverständlich deutlich gemacht“.

Sollten die zuständigen Behörden in Osnabrück die Nutzungsunterlassungserklärung für das Stadion wie erwartet so kurzfristig nicht zurücknehmen, sei eine „örtliche Verlegung umsetzbar und sinnvoll“, teilte Schalke mit. Konkret schlug der langjährige Bundesligist drei Szenarien vor: Es könnte vor weniger oder gar keinen Zuschauern im Osnabrücker Stadion gespielt werden. Das Spiel könnte in der Schalke-Arena mit reduzierter Zuschauerkapazität oder sogar vor leeren Rängen stattfinden. Oder die Partie könnte auf einem neutralen Platz mit Videoschiedsrichter-Technik durchgeführt werden.

Schalke muss unbedingt noch punkten, um alle Zweifel am Klassenerhalt zu beseitigen. Die Osnabrücker haben drei Spieltage vor dem Saisonende mit sieben Punkten Rückstand auf den Abstiegsrelegationsplatz dagegen kaum noch Chancen, in der Liga zu bleiben.

Der VfL setzt laut Geschäftsführer Michael Welling alles daran, „verschiedene bauliche Maßnahmen zu prüfen und so umzusetzen, dass wir den Brückentag gegen Schalke schnellstmöglich nachholen und auch das letzte Heimspiel gegen Hertha BSC wie gewohnt an der Bremer Brücke austragen können“. Die Partie gegen Hertha BSC soll am 19. Mai stattfinden.

Der VfL habe die DFL und Schalke über die Probleme informiert. Auf der Basis der DFL-Entscheidung, ob und wann gespielt wird, will sich der Club an Dauerkarteninhaber und Ticketkäufer wenden. Zunächst seien alle Tickets weiter gültig.

Die Mängel sind laut Angaben des VfL in der vergangenen Woche bei einer turnusmäßig durchgeführten Prüfung gefunden worden. Die Probleme in der mehr als 90 Jahre alten Spielstätte hängen mit Holzträgern zusammen, „die aufgrund der problematischen Beschaffenheit einiger Träger ein sofortiges Handeln erforderlich machen“. Nach Ansicht der Gutachter ist es ohne sofortige Maßnahmen ausgeschlossen, die Ostkurve für die beiden Heimspiele zu nutzen.

Der VfL Osnabrück hatte sich am Dienstagabend nach der Mitteilung auch den Medien gestellt. Dabei wurde auch über Lösungsmöglichkeiten gesprochen. Zum einen könnte das Dach der Ostkurve stabilisiert werden. „Die morschen Balken müssen so gesichert werden, dass Gefahren ausgeschlossen werden“, sagte Welling der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die andere Möglichkeit sei, das Dach über der Ostkurve zu entfernen. „Wir schauen gerade, ob wir Unternehmen finden, die uns da helfen können“, meinte Welling. Sollten beide Varianten sich nicht verwirklichen lassen, müsste der Verein auf ein den DFL-Richtlinien entsprechendes Stadion ausweichen. Über die möglichen daraus entstehenden Kosten wollte sich Welling laut „Neuer Osnabrücker Zeitung“ nicht äußern.

© dpa-infocom, dpa:240501-99-879922/2

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