Sport kompakt:Tim Wiese verlässt Bremen

Lesezeit: 5 min

Der Torwart verlässt den Bundesligisten am Saisonende. Trotz längerer Verletzungspausen vertraut Bundestrainer Joachim Löw für die EM auf Schweinsteiger und Götze, Sorgen hingegen um Mertesacker und Klose. Ein Sturm verwüstet den Golfplatz in Augusta. Sport kompakt

Bundesliga, Werder Bremen: Tim Wiese wird Bundesligist SV Werder Bremen am Saisonende verlassen. Das bestätigte Werder Bremens Pressesprecher Tino Polster der Nachrichtenagentur dapd am Mittwochabend. "Tim Wiese hat heute Trainer Thomas Schaaf und Geschäftsführer Klaus Allofs darüber informiert, dass er in der kommenden Saison für einen anderen Klub spielen wird", sagte Polster. Wiese, der im Sommer 2005 vom 1. FC Kaiserslautern nach Bremen gewechselt war, begründete seine Entscheidung mit der Suche nach einer neuen Aufgabe. "Ich bin froh, bei so einem tollen Klub wie Werder Bremen gespielt zu haben. Aber ich brauche eine neue Herausforderung", sagte der 30 Jahre alte Torhüter der "Sport Bild". Wohin Wiese wechseln wird, ist offen. Der sechsmalige Nationalspieler verriet dem Blatt lediglich, dass ihm Angebote verschiedener Klubs außerhalb der Bundesliga vorlägen. "Ich habe verschiedene Anfragen aus dem Ausland, mehr kann ich dazu noch nicht sagen."

Einzelkritik FC Bayern
:Wenn Franck Ribéry glüht

Der Franzose im Bayern-Dress will es den Landsleuten zeigen und wird seinen mäßigen Ruf in der Heimat dennoch kaum verbessern, Philipp Lahm hat sein Offensiv-Gen entdeckt, David Alaba rollt die linke Seite entlang wie ein ICE. Und Ivica Olic? Rackert und rackert und rackert. Der FC Bayern beim 2:0 gegen Marseille in der Einzelkritik.

Thomas Hummel, Fröttmaning

Nationalmannschaft, EM 2012: Bundestrainer Joachim Löw ist knapp zwei Monate vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft guter Dinge, dass seine angeschlagenen Nationalspieler schnell wieder fit werden. Große Hoffnung fürs Turnier in Polen und der Ukraine setzt der DFB-Coach vor allem in Bastian Schweinsteiger: Der Mittelfeldmotor vom FC Bayern fehlte zuletzt wochenlang wegen einer Knöchelverletzung. "Ich habe bei ihm keine Sorge, dass er nicht in den Rhythmus kommt. Er fühlt sich wieder frei von allen kleinen Wehwehchen", sagte der Bundestrainer am Mittwoch am Rande eines DFB-Sponsorentermins (IWC) in München.

Wichtig sei, dass der 27-jährige Münchner in den kommenden Wochen schon in den Saisonendspurt seines Clubs eingreifen könne. Auch bei Mario Götze hat Löw "keine Bedenken" im Hinblick auf die EM: Nach seiner Schambeinentzündung drängt das genesene Mittelfeld-Juwel zurück ins Meisterteam von Borussia Dortmund. Sorgenkinder dagegen bleiben Verteidiger Per Mertesacker (Sprunggelenks-OP) und Stürmer Miroslav Klose (Muskelverletzung). "Beide sind etwas mehr gehandicapt wegen der schweren Verletzungen. Jetzt drei, vier, fünf Wochen keine Spiele zu machen bedeutet natürlich auch, sich nachher richtig herankämpfen zu müssen." Den beiden arrivierten Spielern traut der Bundestrainer das aber zu.

Bundesliga, Borussia Dortmund: Dem deutschen Fußball-Meister Borussia Dortmund droht der Weggang von Mittelfeldspieler Shinji Kagawa. Nach Angaben der Bild-Zeitung wird der Japaner das ihm vorliegende Angebot für eine Vertragsverlängerung bis 2016 ablehnen und stattdessen einen Wechsel nach England planen. "Wir wissen, dass er mit England und Spanien liebäugelt. Die Frage ist, zu welchem Zeitpunkt", sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc, verwies aber auch auf das offenbar gute Angebot des BVB: "Es wird zeitnah eine Entscheidung geben. Wir würden sehr gern mit ihm verlängern. Der Ball liegt weiter im Strafraum, Shinji muss ihn verwandeln."

Kagawa, der im Sommer 2010 für 350.000 Euro von Cerezo Osaka gekommen war, wird seit einigen Wochen mit Manchester United, dem FC Arsenal und dem FC Chelsea in Verbindung gebracht. Sein Vertrag in Dortmund läuft bis 2013. Der BVB hat ihm für eine Verlängerung angeblich eine Erhöhung des Gehalts von 1,5 auf 3 Millionen Euro pro Jahr angeboten.

Basketball, FC Bayern: Basketball-Bundesligist FC Bayern München wird seinen Center Jared Homan wegen seines Disko-Besuchs in der Nacht von Montag auf Dienstag bestrafen. In einer Stellungnahme des Klubs am Mittwoch heißt es: "Des Weiteren ist sich der Spieler darüber im Klaren, dass er mit dem nächtlichen Besuch einer Diskothek einen Fehler begangen hat", und weiter: "Jared Homan entschuldigte sich gegenüber dem Verein sowie der Mannschaft und übernimmt die disziplinarische Verantwortung." Homan war Dienstagmorgen gegen 4.00 Uhr in einen Vorfall in der Münchner Innenstadt verwickelt, bei dem es laut Polizeiangaben vom Dienstag zu Handgreiflichkeiten und einer Körperverletzung kam. Der Klub teilte hierzu mit, dass dies "Privatsache des Spielers" sei.

Fußball in Italien, Luciano Moggi: Der höchste Gerichtshof von Italiens Olympischem Komitee (CONI) hat am Mittwoch in letzter Instanz die lebenslange Sperre für den ehemaligen Sportdirektor von Juventus Turin, Luciano Moggi, und den Ex-Juve-Geschäftsführer Antonio Giraudo bestätigt. Bestätigt wurde auch die lebenslange Sperre für den ehemaligen Vizepräsidenten von Italiens Fußballverband (FIGC), Innocenzo Mazzini. Die drei Manager hatten Einspruch gegen die Strafe erhoben, die die beiden ersten Instanzen der Sportjustiz gefällt hatten. Der 75-jährige Moggi, der als einflussreichster Sportmanager Italiens galt, war 2006 nach dem Skandal aufgrund von Spielabsprachen für fünf Jahre gesperrt worden. Rekordmeister Juventus war in die Serie B verbannt worden, zudem wurden den Turinern die italienischen Meistertitel 2005 und 2006 aberkannt.

Bundesliga, Hamburger SV: Neue Hiobsbotschaft für den Hamburger SV. Torwart Jaroslav Drobny hat sich im Training am Dienstag einen Anriss eines Haltebandes des linken Daumens zugezogen. Das teilte der abstiegsgefährdete Fußball-Bundesligist nach einer Untersuchung am Mittwoch mit. Drobnys Einsatz im Punktspiel am Ostersonntag (17.30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen ist damit stark gefährdet. Eine Entscheidung soll es nach einem Härtetest am Freitag geben.

Leichtathletik, Griechenland: Der finanziell angeschlagene griechische Leichtathletik-Verband (SEGAS) hat binnen weniger Monate zum zweiten Mal die Arbeit eingestellt. Damit protestierte der Verband gegen die wiederholten Zuschuss-Kürzungen durch die Regierung. So hatte der gegen den Bankrott kämpfende Staat bereits die Unterstützung für die griechische Leichtathletik-Elite gestoppt, die sich auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen in London (27. Juli bis 12. August) vorbereitet.

Ski alpin, Klaus Kröll: Der österreichische Ski-Rennläufer Klaus Kröll hat sich und seiner Familie einen Bärendienst erwiesen. Kröll, in der vergangenen Saison zum ersten Mal Gewinner des Abfahrtsweltcups, erlitt am Dienstag bei einem Sturz mit einer Motocross-Maschine einen Bruch des Fußwurzelknochens im rechten Fuß. Der 31 Jahre alte Steirer wurde bereits im Landesklinikum in Krems operiert, in den kommenden sechs bis acht Wochen stehen umfangreiche Reha-Maßnahmen auf dem Programm. "Leider fällt damit auch unser Familienurlaub ins Wasser", sagte Kröll.

Größte Überraschungen im Europapokal
:Wunder gibt es immer wieder

Real Madrid kann sich schon vor dem Rückspiel gegen Apoel Nikosia über den Halbfinal-Einzug freuen? Von wegen. Schon oft haben kleinere Teams im Rückspiel einen sicheren Vorsprung aufgeholt - und den großen Favoriten blamiert. Die denkwürdigsten Duelle.

Carsten Eberts und Frieder Pfeiffer

Bahnrad, WM: Miriam Welte und Kristina Vogel haben bei der Bahnrad-WM in Melbourne völlig überraschend die Goldmedaille im Teamsprint gewonnen. In der Weltrekordzeit von 32,549 Sekunden besiegte das Duo aus Kaiserslautern und Erfurt im Finale die Titelverteidigerinnen Kaarle McCulloch und Anna Meares aus Australien. Schon in der Qualifikation hatten Welte/Vogel in 32,630 Sekunden einen neuen Weltrekord aufgestellt.

Größte Überraschungen im Europapokal
:Wunder gibt es immer wieder

Real Madrid kann sich schon vor dem Rückspiel gegen Apoel Nikosia über den Halbfinal-Einzug freuen? Von wegen. Schon oft haben kleinere Teams im Rückspiel einen sicheren Vorsprung aufgeholt - und den großen Favoriten blamiert. Die denkwürdigsten Duelle.

Carsten Eberts und Frieder Pfeiffer

Golf, Masters: Ein heftiger Sturm hat den Golfplatz in Augusta verwüstet und die Stars um Tiger Woods, Rory McIlroy und Martin Kaymer bei ihrer Vorbereitung zum ersten Major des Jahres behindert. Die Platzwärter mussten während der Trainingsrunde am Mittwoch vor dem anstehenden US Masters den Kurs von entwurzelten Bäumen befreien und aufgeschwemmte Sandgruben wiederherstellen. "Überall waren Trümmer und Holzabfälle. Die Aufräumarbeiten dauern noch an", sagte Billy Payne, der Vorsitzende des Golfclubs. Für die Startrunde am Donnerstag sagte der Wetterdienst vor allem am Nachmittag und Abend weitere Gewitter voraus. Trotzdem soll das Turnier ohne Verzögerung starten.

Bundesliga, 1. FC Köln: Fußballprofi Andrezinho wird dem abstiegsbedrohten Bundesligisten 1. FC Köln voraussichtlich ein halbes Jahr fehlen. Nach Vereinsangaben vom Dienstagabend zog sich der Außenverteidiger aus Brasilien bei einem Zweikampf im Training einen Kreuzbandriss zu. Nach dem Vorfall wurde Andrezinho in die Kölner MediaPark-Klinik gebracht. Dort wurde bei einer Kernspinuntersuchung ein Riss des vorderen Kreuzbands im linken Knie festgestellt.

FC Bayern, Frauen: Frauen-Bundesligist FC Bayern München muss lange auf seine Mittelfeldspielerinnen Petra Wimbersky und Julia Simic verzichten. Wie der Verein am Dienstag mitteilte, erlitten beide Kreuzbandrisse und fehlen damit mindestens sechs Monate. "Das ist ein schwerer Schlag", erklärte Bayern-Managerin Karin Danner, deren Team am Ostermontag im Halbfinale des DFB-Pokals auf den Hamburger SV trifft. Beide Spielerinnen sollen in den nächsten Tagen operiert werden. Simic war gerade erst nach einem Kreuzbandriss wieder zurückgekehrt. Mitte September hatte sie sich bereits im Training der Nationalmannschaft verletzt und damit den Großteil der Saison verpasst. Am vorletzten Wochenende hatte sie beim Bundesligaspiel in Jena ihr Comeback gefeiert.

Eishockey, NHL: Zwei Treffer des deutschen Nationalspielers Alexander Sulzer lassen die Buffalo Sabres in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL weiter vom Einzug in die Play-offs träumen. Der 27 Jahre alte Verteidiger steuerte neben seinen Saisontoren zwei und drei auch eine Vorlage zum 6:5-Heimsieg nach Verlängerung gegen die Toronto Maple Leafs bei. Für Sulzer, der 24:35 Minuten auf dem Eis stand, war es der vierte Treffer in seiner NHL-Karriere. Teamkollege Christian Ehrhoff konnte wegen einer Knieverletzung nicht spielen. Buffalo, nach dem ersten Drittel noch mit 0:3 im Rückstand, wahrte durch den Sieg die Chancen auf die Meisterschaftsendrunde.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: