Sport kompakt:Özil trifft wieder

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Mit einem Tor des deutschen Nationalspielers bleibt Real Madrid im Titelrennen dran, La Plata neuer Meister in Argentinien, Italien huldigt "Boatinovic", Löw hofft weiter auf Ballack-Rückkehr. Sport kompakt

Mesut Özil und Cristiano Ronaldo haben Real Madrid im Rennen um die spanische Fußball-Meisterschaft auf Kurs gehalten. Der deutsche Nationalspieler legte am 15. Spieltag mit seinem vierten Saisontor (15.) den Grundstein zum 3:1 (2:0)-Sieg der Königlichen beim Tabellenletzten Real Saragossa. Spitzenreiter bleibt aber Titelverteidiger und Erzrivale FC Barcelona, der am späten Sonntagabend deutlich 5:0 (2:0) gegen Real Sociedad San Sebastian gewann und den neunten Sieg in Serie feierte. Mit 40 Punkten liegt Barca weiter zwei Zähler vor Real. Mesut Özil, der mit einem Linksschuss erfolgreich war, holte kurz vor dem Wechsel auch den Freistoß heraus, den Ronaldo dann zu seinem 17. Saisontor direkt verwandelte (44.). Direkt nach dem Wechsel erhöhte der Argentinier Angel di Maria (47.) auf 3:0, Saragossa konnte durch den verwandelten Elfmeter von Gabi (54.) lediglich verkürzen. Lionel Messi war einmal mehr mit zwei Treffern (47. und 87.) der Mann des Abends, er zog in der Torjägerliste mit nunmehr 17 Treffern mit Cristiano Ronaldo gleich. David Villa hatte Barcelona in Führung gebracht (9.), Andres Iniesta erhöhte noch vor der Pause auf 2:0 (33.). Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Bojan Krkic (90.)

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Erneut ist ein Fußballer während eines Spiels zusammengebrochen und wenig später gestorben. Der 21-Jährige Nigerianer Emma Ogoli kollabierte am Sonntag beim Spiel zwischen den Ocean Boys und Niger Tornadoes in der 39. Minute und wurde mit einer Ambulanz sofort in ein Krankenhaus gebracht. Dort konnten die Ärzte aber nur noch den Tod Ogolis feststellen, erklärte Ocean-Boys-Sprecher Eddy Ohis. Wie der nigerianische Meister von 2006 weiter offiziell mitteilte, werde am Montag eine Autopsie vorgenommen. Ogoli war ohne gegnerische Wirkung auf dem Spielfeld zusammengebrochen.

Der argentinische Erstligaclub Estudiantes de La Plata hat am Sonntag (Ortszeit) zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte den Meistertitel geholt. Unter Leitung von Kapitän Juan Sebastián Verón bezwang Estudiantes die Mannschaft von Arsenal de Sarandí 2:0 und gewann damit den Titel im Torneo Apertura (Hinrunde der Meisterschaft). Die Tore schoss der Uruguayer Hernán Rodrigo López. Die Mannschaft von Trainer Alejandro Sabella erzielte die Treffer erst in den letzten 15 Minuten des Spiels, das in der Stadt Quilmes bei Buenos Aires ausgetragen wurde. Torjäger López war erst eingewechselt worden, als Estudiantes einfach kein Tor gelingen wollte. Sabella hätte keine bessere Entscheidung treffen können, denn López traf in der 74. und in der 87. Minute. "Die Mannschaft hat den Titel verdient. Der Titelgewinn ist gerecht, das war kein Zufall. Wir sind die besten", jubelte Verón. In La Plata, dem berühmten Seebad etwa 400 Kilometer südlich von Buenos Aires, feierten tausende Menschen den Titelgewinn mit Autokorsos und Hupkonzerten.

Der AC Mailand hat seine Tabellenführung in der italienischen Serie A gefestigt. Der Champions-League-Achtelfinalist gewann am Sonntag klar mit 3:0 beim FC Bologna und schraubte sein Punktekonto nach 16 Spielen auf 36 Zähler. Kevin-Prince Boateng besorgte mit seinem zweiten Saisontreffer in der 9. Minute die 1:0- Führung, außerdem trafen Robinho (36. Minute) und Zlatan Ibrahimovic (60.). Kurios: Eine Woche zuvor, als Boateng sein erstes Tor für Milan geschossen hatte, trugen sich beim 3:0 gegen Brescia exakt dieselben Profis in derselben Reihenfolge in die Torschützenliste ein. "Boatinhovic" titelte daher die Gazzetta dello Sport. Der AS Rom schob sich auf Rang sechs vor, liegt aber noch zehn Punkte hinter Milan. Die Hauptstädter schlugen Schlusslicht AS Bari 1:0. Das Tor erzielte der Ex-Leverkusener Juan nach einer halben Stunde, zehn Minuten zuvor scheiterte Roma-Star Francesco Totti mit einem Foulelfmeter an Torhüter Jean-Francois Gillet.

Mit einem überragenden Dirk Nowitzki haben die Dallas Mavericks ihren Siegeszug in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA fortgesetzt und das Dutzend vollgemacht. Durch ein 103:97 gegen die Utah Jazz feierten die Texaner ihren zwölften Sieg in Serie - und der deutsche Superstar lieferte erneut eine Gala-Vorstellung ab. Mit 31 Punkten und 15 Rebounds war der Würzburger erneut die zentrale Figur der Mavs, glänzte am Samstagabend im American Airlines Center aber erneut als selbstloser Teamplayer. In der hektischen Schlussphase beim Stand von 99:97 suchte Nowitzki nicht selbst die Entscheidung, sondern den besser postierten Mitspieler. Da er gleich zwei Gegenspieler vor sich hatte, passte Nowitzki den Ball zu Jason Terry - und der verwandelte 7,6 Sekunden vor der Schlusssirene nach einem bis dahin aus seiner Sicht verkorksten Abend einen Drei-Punkte-Wurf zur Entscheidung zugunsten der Mavericks. "Jet (Terry, d. Red.) wurde einfach zum richtigen Moment heiß. Er hatte kein gutes Spiel, aber er ist in brenzligen Situation einfach einer der Besten. Wenn er frei ist, bekommt er im Schlussviertel den Ball von mir", begründete Nowitzki danach die Entscheidung, Terry die Verantwortung zu überlassen.

Manchester City hat sich endgültig in den Kampf um die englische Fußball-Meisterschaft gedrängt. Die in den vergangenen zwei Jahren massiv mit Millionen aus Abu Dhabi verstärkte Mannschaft feierte am Samstag einen souveränen 3:1 (1: 0)-Sieg bei West Ham United und zog nach dem siebten Spiel in Folge ohne Niederlage in der Tabelle der Premier League nach Punkten (32) mit Spitzenreiter FC Arsenal gleich. Die Gunners treten im Topspiel am Montag (21.00 Uhr) beim immer noch ungeschlagenen Rekordmeister Manchester United an. Yaya Toure (30.), ein Eigentor von West-Ham-Keeper Robert Green (74.) und Adam Johnson (81.) stellten den Sieg der Citizens sicher. Bei den Gästen standen vor 32.813 Zuschauern im Upton Park in Nationalspieler Jerome Boateng, Vincent Kompany und Nigel de Jong drei ehemalige Hamburger Bundesligaprofis in der Anfangsformation. Am Sonntag lehnte ManCity den schriftlich geäußerten Wunsch des argentinischen Stürmerstars Carlos Tevez, den Klub verlassen zu wollen, ab. Meister Chelsea ließ unterdessen weitere Punkte liegen. Die "Blues" mussten sich im Verfolgerduell bei Tottenham Hotspur mit einem 1:1 (0:1) zufrieden sein. Torjäger Didier Drogba scheiterte in der Nachspielzeit mit einem Foulelfmeter, nachdem der zur Pause eingewechselte Ivorer zunächst den Ausgleich (70.) erzielt hatte. Tottenhams russischer Stürmer Roman Pawljuschenko hatte einen Blackout der Chelsea-Abwehr nach 15 Minuten zur Führung genutzt.

Uefa-Präsident Michel Platini hat sich am Sonntag erneut gegen den Video-Beweis im Fußball ausgesprochen. "Ich bin immer noch dagegen. Allen, die Technologie im Fußball nicht mögen, sage ich: die Regeln im Fußball besagen, dass der Schiedsrichter auf dem Platz die Entscheidungen fällt und nicht irgendjemand, der in einem Fernseh-Kontrollraum sitzt", sagte der Chef des Europäischen Fußball-Union im französischen Fernsehen. Platini ist ein Befürworter des neuen Systems mit zwei weiteren Torrichtern. "Das ist eine Evolution, die wir in den letzten 125 Jahren im Schiedsrichterwesen nicht hatten. Ich versuche, eine Entwicklung auf menschliche Art und Weise hinzubekommen", sagte Platini.

Im französischen Fußball haben weiter die "Kumpel" das Sagen. Der Bergbaurevier-Verein OSC Lille verteidigte am Samstagabend durch einen 1:0 (0:0)-Zittersieg beim Tabellenletzten AC Arles Avignon die Tabellenführung in der Ligue 1. "Ich träume jetzt vom Titel. Wir sind das zu schlagende Team und müssen unseren Status als Favoriten akzeptieren", sagte Mannschaftskapitän Rio Mavuba. Meister wurde Lille zuletzt 1954. Erst in der dritten und letzten Minute der Nachspielzeit köpfte der Brasilianer Tulio de Melo im Parc des Sports d'Avignon das erlösende Siegtor. Mit nunmehr 31 Punkten aus 17 Spielen liegen die Nordfranzosen einen Punkt vor Paris Saint-Germain. Die Hauptstädter schlugen den FC Valenciennes auswärts dank zweier Treffer des Brasilianers Nenê (47./84.) mit 2:1. Für die Hausherren traf Vincent Aboubakar (82.). Bei Meister Olympique Marseille vergrößern sich hingegen die Probleme. Die Südfranzosen warten nach dem 1:1 bei AJ Auxerre nun seit drei Partien auf einen Sieg und liegen vier Punkte hinter Lille.

Bundestrainer Joachim Löw hat erneut bekräftigt, dass er seinen langjährigen Kapitän Michael Ballack noch nicht für die EM 2012 abgeschrieben hat. "Ich wünsche mir, dass er noch mal zurückkommt", sagte er dem Kölner Express (Samstag). Doch letztendlich zähle die Leistung. "Ist er in der Lage, auch 2012 in der Mannschaft Akzente zu setzen?", fragte Löw in einem Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Löw betonte noch einmal, dass er Ballack ein Comeback zutraue, "aber es gab natürlich auch mittlerweile eine Entwicklung von anderen Spielern". Ballack habe den deutschen Fußball zehn Jahre geprägt. "Michael war ein halbes Jahr verletzt, daher muss man ihm jetzt Zeit geben", meinte Löw. "Aber ich weiß, dass er sehr ehrgeizig ist und unbedingt in der Nationalmannschaft spielen will."

Der südkoreanische Klub Seongnam Ilhwa Chunma ist Gegner von Campions-League-Sieger Inter Mailand im Halbfinale der Fußball-Klub-WM in Abu Dhabi. Der siebenmalige südkoreanische Meister setzte sich im zweiten Viertelfinale mit 4:1 (2:1) gegen Gastgeber Al-Wahda durch und trifft im zweiten Halbfinale am kommenden Mittwoch auf Inter. In der ersten Semifinal-Begegnung stehen sich am Dienstag Internacional Porto Alegre und Mazembe Englebert aus dem Kongo gegenüber. Die FIFA-Klub-WM ist die offizielle Weltmeisterschaft für Vereinsmannschaften, bei dem die Sieger Kontinentalverbände gegeneinander antreten. Aktueller Klub-Champion ist der FC Barcelona.

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