Sport kompakt:Ägypten im Afrika-Cup-Halbfinale

Lesezeit: 5 min

Titelverteidiger Ägypten wirft Kamerun raus, der verliehene Luca Toni muss in Rom verletzt aufgeben, Ribérys kleine Rückkehr in die Startelf.

Sport kompakt

Afrika-Cup: Ägypten und Nigeria im Halbfinale

Löwendompteur: Der Ägypter Mohamed Zidan im Zweikampf mit Kameruns Henri Bedimo (Foto: Foto: dpa)

Titelverteidiger Ägypten und WM- Teilnehmer Nigeria sind beim Afrika-Cup in Angola ins Halbfinale eingezogen. Rekordsieger Ägypten setzte sich im Viertelfinale am Montag in Benguela mit 3:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung gegen die Fußball-Nationalmannschaft Kameruns durch. Anschließend zitterten sich die Nigerianer in Lubango gegen Überraschungs-Viertelfinalist Sambia erst im Elfmeterschießen mit 5:4 (0:0, 0:0) weiter. Die Ägypter um Mohamed Zidan vom Bundesligisten Borussia Dortmund treffen in einer brisanten Vorschlussrundenpartie am Donnerstag (20.30 Uhr) auf WM-Teilnehmer Algerien. Die nigerianischen Fußballer spielen im ersten Halbfinale am selben Tag (17.00 Uhr) gegen Deutschlands WM-Gruppengegner Ghana um den Einzug ins Endspiel. Rekordsieger Ägypten setzte sich im Viertelfinale am Montag in Benguela mit 3:1 gegen Kamerun durch. In der Runde der letzten Vier kommte es nun zum brisanten Aufeinandertreffen mit Algerien. In einer Neuauflage des Endspiels von 2008 hatte es nach der regulären Spielzeit 1:1 gestanden. In der Verlängerung erzielten dann Mohamed Gado (92. Minute) nach einem Abwehrfehler und Ahmed Hassan (95.) die entscheidenden Treffer für Ägypten. Kameruns Aurelien Chedjou sah wenige Minuten vor dem Ende die Rote Karte (112.). Kapitän Hassan hatte auch in der ersten Halbzeit für die entscheidenden Szenen gesorgt. Erst köpfte er den Ball nach einer Ecke ins eigene Netz (26.) und brachte die "Unbezähmbaren Löwen" um Superstar Samuel Eto'o in Führung. Dann glich der 34-Jährige von Al-Ahly Kairo mit einem Weitschuss aus (37. ).

Zwangspause für Weltmeister Luca Toni: Der von Bayern München ausgeliehene Stürmerstar erlitt im Spiel bei Juventus Turin einen Muskefaserriss in der Wade und muss mindestens einen Monat pausieren. Ob auch noch das Knie in Mitleidenschaft gezogen wurde, sollen eingehende Untersuchungen in den nächsten Tagen zeigen. " Ich hatte noch nie Probleme mit der linken Wade. Zuerst dachte ich, ein Gegner hätte mich mit einem Fußtritt getroffen. Es schmerzte, als hätte man einen Stein gegen mein Bein geworfen", sagte Toni, der damit auch im Kampf um die WM-Teilnahme in Südafrika zurückgeworfen wird. Toni war Anfang des Jahres von den Bayern an die Roma ausgeliehen worden, nachdem er sich in München mit Trainer Louis van Gaal überworfen hatte. Vor einer Woche war er in der italienischen Hauptstadt noch gefeiert worden, als er zwei Treffer zum 3:0-Sieg gegen den FC Genua beigesteuert hatte.

In Bremen durfte er schon kurz ran, jetzt folgt der Härtetest: Nach dreieinhalb Monaten Verletzungspause feiert Franck Ribéry sein Comeback in der Startelf des FC Bayern München. Der deutsche Fußball-Rekordmeister hat für diesen Dienstag (14 Uhr) kurzfristig ein Testspiel gegen die Drittligamannschaft des FC Ingolstadt abgeschlossen - damit sich der Franzose für das Bundesliga-Heimspiel am Samstag gegen den FSV Mainz 05 einspielen kann. Für Ribéry sei es "ein gutes Spiel", um nach seiner langen Verletzungspause weiter Spielpraxis zu sammeln, sagte Trainer Louis van Gaal. Der Niederländer will im Test auf der Vereinsanlage an der Säbener Straße in München "alle Spieler einsetzen, die nicht in Bremen gespielt haben". Doch alle Augen werden auf Ribéry gerichtet sein. Besteht der Dribbelkünstler die Probe, wird er am Samstag gegen Mainz von Beginn an auf dem Platz stehen.

Roger Federer hat mit einer Gala-Vorstellung im Eiltempo Lleyton Hewitt ausgeschaltet und bei den Australian Open in Melbourne erneut das Viertelfinale erreicht. Der Weltranglisten-Erste aus der Schweiz ließ bei seinem 6:2, 6:3, 6:4-Erfolg dem Australier keine Chance. Im Viertelfinale kommt es nun zum mit Spannung erwarteten Duell mit Nikolai Dawydenko, der Federer zuletzt zweimal hintereinander besiegen konnte. Der Russe hatte mehr Mühe, um den Spanier Fernando Verdasco mit 6:2, 7:5, 4:6, 6:7 (5:7), 6:3 auszuschalten. Die Partie dauerte 3:57 Stunden. Im Viertelfinale kommt es außerdem zu einer Neuauflage des Endspiels von 2008: Novak Djokovic (Serbien) gegen Jo-Wilfried Tsonga (Frankreich). Tsonga besiegte in 3:33 Stunden den Spanier Nicolas Almagro mit 6:3, 6:4, 46, 6:7 (68), 9:7. Djokovic den Polen Lukasz Kubot 6:1, 6:2, 7:5. Im Frauen-Wettbewerb hat sich die Reihe der Überraschungen fortgesetzt. Die Dänin Caroline Wozniacki ist durch ihre 4:6, 3:6-Niederlage gegen Na Li aus China bereits als fünfte Spielerin aus den Top-Acht vor dem Viertelfinale ausgeschieden. Venus Williams (USA) setzte sich unterdessen 3:6, 6:2, 6:1 gegen die Italienerin Francesca Schiavone durch und trifft in der Runde der letzten Acht nun auf Li. Die 27-Jährige aus Wuhan steht zum dritten Mal in ihrer Laufbahn im Viertelfinale eines der vier Major-Turniere. Serena Williams (USA) setzte sich 6:4, 6:2 gegen die Australierin Samatha Stosur durch.

Brett Favre und seine Minnesota Vikings haben den Einzug in den Super Bowl verpasst. In den Conference Championships endete der Traum vom Finale der amerikanischen Football-Profiliga NFL für den Star-Quarterback. In einem spannenden Spiel unterlagen die Vikings den New Orleans Saints 28:31 nach Verlängerung. Damit erreichten die Saints den ersten Super Bowl in der 43-jährigen Vereinsgeschichte und treffen in Miami auf die Indianapolis Colts, die den New York Jets beim 30:17 die Grenzen aufzeigten. Nach dem Hurrikan Katrina im Jahr 2005, der in New Orleans schwere Verwüstungen hinterließ, freute sich Saints-Quarterback Brees über den Sieg: "Wir haben großartige Fans und ich bin froh, dass wir der Stadt den Sieg schenken konnten", gleichzeitig richtete er den Blick bereits voraus: "Jetzt wollen wir auch in Miami gewinnen." Dagegen war die 40 Jahre alte NFL-Ikone Brett Favre nach der Niederlage enttäuscht und wollte sich über seine weitere Karriere nicht äußern: "In einer solchen Situation will ich noch keine Entscheidung über meine Zukunft treffen. Es ist einfach enttäuschend."

Der deutsche Golf-Shootingstar Martin Kaymer aus Mettmann setzt seinen Gipfelsturm in der Weltrangliste fort. Der 25-Jährige kletterte durch seinen fünften Erfolg auf der Europa-Tour am Sonntag bei der Abu Dhabi Championship erstmals in die Top 10 und wurde im neuen Ranking am Montag als Nummer sechs geführt. Der Rheinländer ist damit der zweite Deutsche neben Idol Bernhard Langer, der im Weltgolf einer der besten zehn Spieler ist. Der Anhausener gehörte zuletzt am 30. Juni 1996 als Neunter zum erlesenen Kreis, Sechster war Langer sechs Wochen zuvor am 19. Mai. Der zweimalige US-Masterssieger war 1985 bei Einführung der Weltrangliste drei Wochen lang auch die erste Nummer eins. Am häufigsten ganz oben im Ranking stand US-Superstar Tiger Woods. Der Kalifornier, der wegen seiner privaten Krise derzeit eine Pause einlegt, baute die Dauer seiner Vorherrschaft am Montag auf 583 Wochen aus. Dahinter folgt der Australier Greg Norman, der die Weltrangliste 331 Wochen lang anführte.

Deutschlands WM-Gruppengegner Ghana und Algerien haben beim Afrika-Cup der Fußballer in Angola das Halbfinale erreicht. Ghana setze sich in Luanda gegen Gastgeber Angola mit 1:0 (1:0) durch. Die mit drei Bundesliga-Profis angetretenen Algerier beendeten in einem echten Fußball-Krimi die Titelträume des vermeintlichen Topfavoriten Elfenbeinküste durch ein 3:2 (2:2, 1:1) nach Verlängerung. Für die Elfenbeinküste war es die erste Niederlage seit 23 Spielen. Im Halbfinale am Donnerstag (17.00 Uhr) trifft Ghana wieder in Luanda auf den Sieger der Partie Sambia gegen Nigeria. Ebenfalls am Donnerstag (20.30 Uhr) ermitteln Algerien und der Sieger der Partie zwischen Titelverteidiger Ägypten und Kamerun in Benguela den zweiten Finalteilnehmer.

© dpa/sid/sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: