Sie ist die Jüngste der Familie, in der alle drei Brüder den Skisprungsport betreiben. Peter, Cene und Domen Prevc haben so manche große Stunde in ihrer Disziplin erlebt, vor allem Peter Prevc, der im Winter 2015/2016 bereits die Vierschanzentournee gewann und diverse Erfolge bei Weltmeisterschaften und Olympia erlebt hatte. Doch eins haben die drei nicht geschafft, genauso wenig, wie die meisten anderen Sportler: nämlich die Premiere eines vollkommen neuen Wettkampfformats zu gewinnen. Das wiederum hat die jüngere Schwester Nika Prevc am Samstagabend geschafft.
Dieses Format nennt sich TNT, ausgeschrieben "Two-Nights-Tour". Es ist also nur eine halbe Tournee, somit umstritten und soll so schnell wie möglich vergrößert und verbessert werden, dennoch gilt es nun bei vielen Springerinnen auch als erster Schritt zur Gleichstellung. Die deutsche Topspringerin Katharina Schmid und andere gute Springerinnen kritisieren zwar, dass nicht früher die Weichen für eine ernstzunehmende Frauentournee gestellt wurden. Doch es hat den Anschein, dass man jetzt an die Zukunft denkt und das Beste aus der Lage machen will - sich also für die gleichberechtigte Tournee der Frauen einsetzen will, wenn möglich schon eine Tournee 2024 gemeinsam mit den Männern.
Bei der aktuellen ersten Station in Garmisch am Samstag haben die Frauen jedenfalls bewiesen, dass sie einen spannenden Wettkampf aufziehen können. Die Plätze hinter Nika Prevc besetzten als Zweite die Norwegerin Eirin Maria Kvandal, vor Abigail Strate (Kanada) und Eva Pinkelnig aus Österreich. Die Deutschen, die in diesem Winter nach den Erfolgen der Vorsaison kaum in den Top Ten zu finden sind, müssen ihre Form gerade systematisch wieder aufbauen. Selina Freitag (Aue) kam nun in Garmisch als DSV-Zweite auf Platz 21, vor Juliane Seyfarth (Ruhla) (23.) und Anna Rupprecht (Degenfeld) (26.).
Und auch die beste Springerin von Trainer Thomas Juffinger war enttäuscht. Katharina Schmid (früher Althaus) aus Oberstdorf hatte auf der ersten Station als Zwölfte wieder nichts mit dem Podium zu tun. "Mir fehlt ein bisschen das Selbstvertrauen", sagte sie, jedoch, die Tendenz könnte schon ein Anfang sein, denn: "Der zweite Sprung war schon besser."