Ganz so ergeben wie bei der Pleite in München wollten sich die Gelsenkirchener dann aber nicht. Sie reagierten zumindest trotzig auf den Rückstand und versuchten es mit rasanten Gegenangriffen. Vor allem über rechts flitzten immer wieder Draxler oder Farfan nach vorne. Bei einem überfallartigen Ausflug leitete der Peruaner das Leder ins Zentrum, wo Jermaine Jones eine Ablage von Draxler zu einem Fernschuss nutzte.
Den ließ Mainz-Keeper Christian Wetklo abprallen, so dass Bastos auf Pass von Raffael nur noch den Fuß hinhalten musste (41.). Das 1:1 war der zweite Saisontreffer des in der Winterpause verpflichteten Brasilianers - immerhin eine gute Nachricht für Schalke.
Positiv gestaltete sich das Geschehen für die Gelsenkirchener auch nach der Pause. Die Gäste wirkten jetzt sicherer, präsenter und aggressiver, womit sie wenigstens ebenbürtig erschienen. Das machte aus der umkämpften, fahrigen Veranstaltung noch kein Genusserlebnis, aber doch ein ansehnliches Fußballspiel.
Chancen ergaben sich auf beiden Seiten, das nächte Tor erzielten aber wieder die Mainzer: Nachdem Wetklo gerade noch gegen Höger gerettet hatte (54.) und Elgin Soto den Ball nach einem langen Pass über das Schalker Gehäuse gespitzelt hatte (62.), trat wieder Ivanschitz in Erscheinung. Sein punktgenaues Anspiel zischte in den Lauf des Tschechen Pospech, der überlegt zum 2:1 für den FSV einschoss (63.).
Schalke hatte sich gerade berappelt, da drohte schon die nächste Pleite. In dieser schwierigen Phase wäre reichlich Platz gewesen für ein weiteres widerspenstiges Statement, doch diesmal tat der FSV dem Gegner nicht den Gefallen, plötzlich nachzulassen. Mainz stabilisierte zusehends sein erfolgreich praktiziertes Pressing und hatte sogar Möglichkeiten, diese Angelegenheit endgültig einzutüten.
Gleich zwei Mal scheiterte Soto allein vor dem Schalke Gehäuse (69., 78.) - und dann passierte doch noch Erstaunliches: Wieder entsandte Bastos, der beste Schalker, ein Lebenszeichen, als er nach einer unerwarteten Kombination über Farfan und den eingewechselten Max Meyer mit einem Linksschuss ins Tor traf (82.), der ab sofort im Fußballlexikon unter dem Begriff "trocken" nachzuschlagen sein wird. 2:2 stand es nun, und irgendwie war auch das trotz aller Schalker Wackler und Problemchen nachzuvollziehen.
In einer spannenden Schlussphase wurde nun ein Sieger gesucht, doch den sollte es nicht mehr geben: Der spät gekommene Mainzer Ede prüfte noch einmal Hildebrand mit einem Volleyschuss (86.) und dann ging diese ereignisreiche Partie mit einem gerechten Ergebnis zu Ende.